Inflation in der Türkei im Jänner bei fast 65 Prozent

Die türkischen Verbraucherpreise sind im Jänner nach der starken Anhebung des Mindestlohns deutlich gestiegen. Sie erhöhten sich um durchschnittlich fast 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt heute mitteilte.

Allein von Dezember auf Jänner zogen die Preise um 6,7 Prozent an, mehr als doppelt so stark wie im Dezember. Vor allem im Gesundheitswesen sowie in Hotels und Restaurants wurden die Konsumentinnen und Konsumenten stärker zur Kassa gebeten.

Mindestlohn kräftig erhöht

Arbeitsminister Vedat Isikhan hatte verkündet, dass der monatliche Mindestlohn auf 17.002 Lira (513 Euro) steigen wird. Das entspricht einer Erhöhung um 49 Prozent im Vergleich zu dem im Juli festgelegten Niveau. Gemessen am Jänner 2023 ist es eine Verdoppelung. Etwa sieben Millionen Türken und Türkinnen werden von der höheren Lohnuntergrenze profitieren.

Die Daten kommen nach dem überraschenden Rücktritt der Zentralbankchefin Hafize Gaye Erkan am Freitagabend. Sie hatte die Zinssätze seit vergangenem Juni aggressiv von 8,5 auf aktuell 45 Prozent angehoben, um die Inflation zu dämpfen. Es wird erwartet, dass ihr Nachfolger Fatih Karahan die restriktive Politik fortsetzen wird.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den bisherigen Vizegouverneur am Freitag auf den Chefposten gehievt. Erkan war nach weniger als acht Monaten überraschend zurückgetreten. Die frühere Finanzmanagerin nannte persönliche Gründe für ihren Rücktritt. Sie sei Ziel einer Rufschädigungskampagne geworden.