Hälfte der Jugendlichen will etwas an Körper ändern

Schönheitsideale im Internet setzen Jugendliche immer stärker unter Druck: 51 Prozent aller Jugendlichen würden gerne etwas an ihrem Körper ändern. Das zeigt eine heute in Wien präsentierte Studie der Initiative Safer Internet.

Bei der im Vorfeld des morgigen „Safer Internet Day“ vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und den Internet Service Providers Austria (ISPA) präsentierten repräsentativen Studie wurden im vergangenen Dezember rund 400 junge Menschen von elf bis 17 Jahren zum Thema „Schönheitsideale im Internet“ online befragt sowie weiters Fokusgruppen durchgeführt.

Dabei zeigten sich 70 Prozent zumindest „eher zufrieden“ mit ihrem Aussehen. Fast zwei Drittel aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer (61 Prozent) postet regelmäßig Fotos von sich im Internet. 54 Prozent nutzen dabei spezielle Licht- oder Handywinkel, weitere 41 Prozent bearbeiten Fotos mit Filtern. Damit wollen Jugendliche laut Studie unter anderem Schönheit (68 Prozent), Style (64 Prozent), Schlankheit (54) oder Sex-Appeal (34 Prozent) ausstrahlen.

Nach dem Scrollen fühlt man sich schlecht

Dabei sei der befragten Altersgruppe durchaus der Zusammenhang zu sozialen Netzwerken bewusst, wie Safer-Internet-Projektleiter Matthias Jax konstatierte. So finden 71 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass Fotos und Videos im Netz zu Vergleichen mit anderen Gleichaltrigen führten. Fast drei Viertel (74 Prozent) attestierten Beauty- und Fitness-Influencern einen großen Einfluss, und 65 Prozent waren der Ansicht, dass Social Media generell einen Einfluss auf die Selbstwahrnehmung ausübe. Über ein Viertel (27 Prozent) betonte die negativen Folgen und gab an, sich nach dem Scrollen durch die diversen Social-Media-Feeds schlecht zu fühlen.

Trotz dieses „theoretischen Bewusstseins“, wie es auf der Pressekonferenz hieß, könnten sich die Jugendliche nur schwer vom Einfluss der sozialen Netzwerke lösen. So hat mehr als ein Viertel schon einmal über eine Schönheits-OP nachgedacht.

Aktuell strömten nicht nur bearbeitete Bilder in das Internet, sondern auch mittels künstlicher Intelligenz hergestellte Fotos junger Menschen, so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP). „KI-Bilder von Menschen, die nicht einmal existieren, halte ich für eine Gefahr, wenn wir über Schönheitsideale junger Menschen reden“, so Plakolm. Sie wolle sich daher für eine EU-weite Kennzeichnungspflicht von KI-Fotos von Fake-Menschen in sozialen Netzwerken starkmachen, erklärte sie auf der Pressekonferenz.