Die weltweite Stadiontournee des Inter Miami sollte gute PR und die Festigung der jungen Marke bringen. Für den Jubel sollten Inters Superstars Lionel Messi und Luis Suarez sorgen. Doch dabei läuft es alles andere als rund. Die PR ist hauptsächlich mies, ähnlich die Erfolgsquoten von Inter Miami. Der Club verlor vier von fünf Spielen, die bisher in El Salvador, den USA, Saudi-Arabien und zuletzt in Hongkong stattfanden.
In Hongkong gewann man – doch ausgerechnet hier waren die Fans am wütendsten. Schilder wurden hochgehalten, viele Fans forderten gar die Rückerstattung der nicht ganz billigen Tickets, zudem gab es einen Chor an Buhrufen. Denn weder Messi noch Suarez spielten, sie waren verletzungsbedingt außer Gefecht. Doch auch den Fans widmeten sie keine Minute ihrer Zeit.
Nicht nur die Fans hätten sich auf das Freundschaftsspiel gefreut, auch seien viele Touristen eigens nach Hongkong gekommen, teilte die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungsregion nach Abpfiff mit. „Die Regierung und alle Fußballfans sind äußerst enttäuscht, dass Messi in dem Freundschaftsspiel weder spielen noch den Fans auf Bitte persönlich eine Erklärung geben konnte“, hieß es weiter.
Hongkongs Sportminister Kevin Yeung forderte auch offiziell eine Erklärung. Bei einer Pressekonferenz sagte er, Messi sei vertraglich dazu verpflichtet gewesen, mindestens 45 Minuten zu spielen, sofern keine Sicherheits- oder Gesundheitsbedenken bestünden. Noch während der Partie sei den Regierungsvertretern wiederholt versichert worden, dass Messi zum Einsatz kommen werde, sagte Yeung. „Wir haben sie sofort gebeten, nach anderen Lösungen zu suchen, beispielsweise dass Messi auf dem Spielfeld erscheint, um mit den Fans zu sprechen und eine Trophäe entgegenzunehmen“, sagte Yeung. Das habe nicht geklappt.
Inter Miamis Trainer Gerardo Martino entschuldigte sich nach dem Spiel in Hongkong für Messis Abwesenheit. „Wir verstehen die Enttäuschung der Fans über die Abwesenheit von Leo (Messi, Anm.) und Luis Suarez“, sagte Martino. „Wir verstehen, dass viele Fans sehr enttäuscht sind, und bitten um Verzeihung. Wir wünschten, wir hätten Leo und Luis zumindest für eine Weile hinausschicken können, aber das Risiko war zu groß.“ Das nächste Spiel findet am Mittwoch in Japan statt, ob Messi dann spielen wird, ist unklar.