UNRWA wirft Israel Angriff auf Lebensmittelkonvoi vor

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hat der israelischen Marine einen Angriff auf einen Lebensmittelkonvoi vorgeworfen, der auf dem Weg in den Norden des Gazastreifens war. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt“, erklärte heute der UNRWA-Chef im Gazastreifen, Thomas White, bei X (Twitter). Der Angriff sei vom Meer aus erfolgt. Die israelische Armee hat die vollständige Kontrolle über die Küstengewässer des Gazastreifens.

Das UNRWA war zuletzt stark unter Druck geraten, weil mehrere Mitarbeiter im Verdacht stehen, in den beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober verstrickt gewesen zu sein. Mehrere Staaten, darunter auch Österreich, setzen ihre Zahlungen an das Hilfswerk aus.

Französische Ex-Ministerin soll Ermittlungen leiten

Spanien versprach UNRWA indes eine Sonderzahlung in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Damit solle sichergestellt werden, dass diese „unverzichtbare Organisation“ ihre Aktivitäten kurzfristig aufrechterhalten könne, erklärte Außenminister Jose Manuel Albares vor dem Ausschuss für internationale Kooperation im Unterhaus in Madrid. Das UNRWA hatte vor wenigen Tagen gewarnt, man werde die gesamte Arbeit womöglich schon in vier Wochen einstellen müssen, wenn zugesagte Gelder nicht bezahlt würden.

Unterdessen wurde auch bekannt, dass eine unabhängige Gruppe unter der Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna die Vorwürfe gegen UNRWA untersuchen soll. Das kündigte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres an.