Der britische König Charles III
APA/AFP/Chris Jackson
Buckingham Palace

König Charles hat Krebs

Beim britischen König Charles III. ist Krebs diagnostiziert worden. Das teilte der Buckingham-Palast Montagabend mit. Charles sei bereits in Behandlung und werde nun seine öffentlichen Auftritte verschieben. Einzelheiten über die genaue Diagnose gab der Buckingham-Palast nicht bekannt, um Prostatakrebs handelt es sich laut den Angaben nicht.

Der 75-Jährige hatte im vergangenen Monat drei Nächte im Krankenhaus verbracht, nachdem er sich einem korrigierenden Eingriff wegen einer vergrößerten Prostata unterzogen hatte. Dabei sei laut Erklärung ein weiteres Problem festgestellt worden. Bei anschließenden Tests habe man eine „Form von Krebs“ entdeckt, hieß es lediglich.

Keine öffentlichen Termine mehr

Obwohl er während der Behandlung auf Anraten seiner Ärzte keine öffentlichen Auftritte absolvieren wird, wird Charles seine verfassungsmäßige Rolle als Staatsoberhaupt „wie gewohnt“ weiter ausüben, heißt es in der Erklärung. Erst am Sonntag wurde er bei einem Gottesdienst in Sandringham nahe Norwich gesehen, wo er der Menge zuwinkte.

Harry reist nach Großbritannien

Der König sei „weiterhin sehr optimistisch, was seine Behandlung angeht“ und freue sich, seine öffentlichen Ämter „so bald wie möglich wieder aufzunehmen“, hieß es zudem. Wegen der Krebsdiagnose seines Vaters wird der in den USA lebende Prinz Harry laut der britischen Presseagentur PA in den kommenden Tagen nach Großbritannien reisen.

Der Palast geht mit der Erkrankung erneut ungewöhnlich offen um. Zwar ist nicht bekannt, welche Form von Krebs Charles genau hat und wie fortgeschritten die Erkrankung ist. Grundsätzlich gelten medizinische Informationen aber als privat. Als Charles’ Schwiegertochter Prinzessin Kate kürzlich im Bauchraum operiert wurde, blieb die Diagnose geheim.

Palast wollte Spekulationen vermeiden

Der König habe sich entschieden, über seine Diagnose zu informieren, um Spekulationen zu vermeiden, teilte der Palast mit. Zudem, so heißt es in der Mitteilung, hofft Charles, damit auch mehr Verständnis für all diejenigen zu wecken, die weltweit selbst an Krebs erkrankt sind. Charles soll seine beiden Söhne Thronfolger Prinz William und Harry sowie seine Geschwister selbst über die Diagnose informiert haben.

ORF-Korrespondentin Roupetz über die Erkrankung von König Charles

Sophie Roupetz (ORF) berichtet über die Krebsdiagnose von König Charles und die Folgen für die Monarchie.

Charles hatte sich bereits zuvor entschlossen, seine Prostatabehandlung öffentlich zu machen, um mehr Männer zu ermutigen, sich einer Prostatauntersuchung zu unterziehen, wie der Palast damals mitteilte. Er sei sehr erfreut darüber gewesen, das Bewusstsein für dieses Thema geschärft zu haben, da der britische Gesundheitsdienst einen Anstieg der Anfragen zu Prostatabeschwerden meldete.

König Charles ist seit mehr als einem Jahr britischer Monarch, nachdem seine Mutter Königin Elizabeth II. im September 2022 verstorben war. Der König sei seinem medizinischen Team für das rasche Eingreifen dankbar, teilte der Palast mit.

Sunak: „Wird zu voller Kraft zurückfinden“

„Ich wünsche seiner Majestät eine vollständige und schnelle Genesung“, teilte Premierminister Rishi Sunak mit. „Ich habe keinen Zweifel, dass er schnell wieder zu voller Kraft zurückfinden wird, und ich weiß, dass das ganze Land ihm alles Gute wünschen wird.“ Auch aus den USA kamen Wünsche. US-Präsident Joe Biden, der am Montag in Las Vegas unterwegs war, sagte, er sei „besorgt um Charles“.