Technopionier Bartos vertont Stummfilmklassiker „Dr. Caligari“

Technopionier und Ex-Kraftwerk-Mitglied Karl Bartos hat einen Stummfilmklassiker vertont. Die Musik zu dem expressionistischen Psychothriller „Das Cabinet des Dr. Caligari“ wird am 17. Februar in der Alten Oper Frankfurt uraufgeführt. Bereits am 9. Februar wird der komplette Soundtrack auf CD, Vinyl und digital zum Streamen oder Downloaden veröffentlicht.

Auch wenn Bartos mit der Gruppe Kraftwerk bekannt wurde – ein Album mit elektronischer Musik ist die Platte nicht. Der ursprünglich klassisch ausgebildete Musiker ließ sich zunächst von den Bildern inspirieren. Schritte, Türen, Stimmengewirr und ähnliche Geräusche sind wirklich zu hören – nicht aber Sprache: Der Stummfilm bleibt ein Stummfilm und auch beim Album gibt es keinen Text.

Inspiration von Barock bis Minimal Music

Ergänzend zu diesem Sounddesign hat Bartos Musik komponiert, die sich aus verschiedenen Quellen speist. Zum einen gibt es Anklänge an Barock, Romantik oder Klassik. Eine wichtige Inspirationsquelle war naheliegenderweise auch Musik aus der Zeit, in der der Film entstand, etwa von Arnold Schönberg und Igor Strawinsky. Auch Minimal Music mit ihren Wiederholungen floss in den Soundtrack ein.

„Das Cabinet des Dr. Caligari“ aus dem Jahr 1920 von Robert Wiene erzählt von besagtem Dr. Caligari, der über einen Schlafwandler namens Cesare herrscht. Der Film ist ein surreales Spiel mit Wahn und Traum, mit Hirngespinsten und Schlafwandeln, mit Visionen und Surrealem.