Affäre mit verheiratetem Mann: Miss Japan gibt Titel zurück

Die vor Kurzem zur Miss Japan gekürte Karolina Shiino hat für neue Aufregung in dem Inselstaat gesorgt. Weil sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hatte, legte sie ihren Titel zurück, berichtet der „Guardian“. Dabei sorgte schon die Kür der in der Ukraine geborenen 26-Jährigen für sehr viel Aufsehen.

Shiino übersiedelte mit ihren Eltern im Alter von fünf Jahren aus der Ukraine nach Japan. Ihre Unterstützer bei der Wahl argumentierten, dass ihre Wahl ein Zeichen setze für die rund drei Millionen Ausländer bzw. Menschen mit Migrationshintergrund in Japan, die von konservativen Kreisen nur bedingt mit offenen Armen aufgenommen werden.

Gegner hielten dagegen, dass eine Frau aus Europa keine „japanische Schönheit“ repräsentieren könne. Die japanische Kultur ist in Sachen Schönheitsidealen durchaus rigide, wobei gerade große Augen, die eher in Europa anzutreffen sind als in Japan, bei vielen Mädchen und Frauen als besonders erstrebenswert gelten.

Seit 2022 japanische Staatsbürgerin

Shiino, die 2022 japanische Staatsbürgerin wurde, schrieb gestern auf Instagram, dass sie sich für die verursachten Probleme entschuldige. Auch die Veranstalter der Miss-Wahl erklärten, über ihren Anteil an der Kontroverse intensiv nachzudenken.

Der Titel bleibt für 2024 vakant, hieß es weiter. Medienberichten zufolge hatte Shiino zunächst angegeben, dass sie die Beziehung mit dem Mann beendet hatte, nachdem sie erfuhr, dass er verheiratet war. Die Veranstalter erklärten, dass sie ihn später wieder getroffen habe.

Die Wahl Shiinos wurde vor allem online heftig kommentiert und kritisiert, wie schon bei früheren Kandidatinnen. 2015 etwa fuhr Ariana Miyamoto, die eine japanische Mutter und einen afroamerikanischen Vater hat, als Repräsentantin Japans zur Wahl der Miss Universe.