IAEA-Chef Grossi erkundet Lage in AKW Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA), Rafael Grossi, hat gestern das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine besucht. Der Besuch habe geholfen, den Eindruck seiner Organisation vom Zustand der Atomanlage zu komplettieren, sagte Grossi in einem kurzen Video nach der Rückkehr auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet.

Es war sein vierter Besuch in der größten Atomanlage Europas seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022.

Grossi äußerte sich nicht zu seinen Befunden. Es sei um den Schutz der Anlage, die nukleare Sicherheit, den Zustand der Reaktoren und der Kühlanlage, um die Qualifikation der Bedienmannschaft und andere Aspekte gegangen. All das sei wichtig für die Sicherheit – „kein Anlass zur Selbstzufriedenheit“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst X (Twitter).

Russische Truppen haben das AKW Anfang März 2022 besetzt. Die Weltöffentlichkeit war alarmiert, weil die Anlage auch danach immer wieder beschossen wurde. Die russische und die ukrainische Seite machten sich dafür gegenseitig verantwortlich. Seit September 2022 sind ständig Beobachter der IAEA in dem abgeschalteten Werk, haben aber nach eigenen Angaben nicht überall Zugang.