Disney drückt Verluste in Streaminggeschäft

Disney hat im vergangenen Quartal die Verluste in seinem Streaminggeschäft deutlich reduziert. Die Sparte mit dem Dienst Disney+ und dem Sportangebot ESPN+ verbuchte operativ rote Zahlen von 216 Millionen Dollar (rund 200 Mio. Euro) nach einem Minus von gut einer Milliarde Dollar ein Jahr zuvor. Der Konzern profitierte zugleich von Wachstum bei seinen Freizeitparks und Kreuzfahrten.

Der Fokus der Wall Street liegt aber auf dem Wandel im Mediengeschäft des Unterhaltungsriesen. Das Geschäft mit Kabelfernsehen in den USA, das über die Jahre ein verlässlicher Geldbringer war, schrumpft, weil immer mehr zum Streaming wechseln. Wie auch andere Hollywood-Konzerne setzte Disney einen eigenen Streamingdienst auf und nahm hohe Verluste in Kauf, um zum Branchenführer Netflix aufzuschließen.

111 Millionen Abonnenten

Disney-Chef Robert Iger setzte vor einem Jahr ein 7,5 Milliarden Dollar schweres Sparprogramm ein, das der Konzern möglicherweise noch übertreffen wird. Im vergangenen Quartal sank der Umsatz im Kabel-TV um zwölf Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar (2,6 Mrd Euro), wie Disney nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Sparte verbuchte zugleich einen operativen Gewinn von 1,2 Milliarden Dollar, sieben Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Die Erlöse im Streaminggeschäft stiegen um 14 Prozent auf gut sechs Milliarden Dollar. Die Zahl der Abonnenten im Kernangebot von Disney + sank zugleich um ein Prozent auf 111,3 Millionen. Der Konzernumsatz blieb mit 23,5 Milliarden Dollar praktisch unverändert. Der Quartalsgewinn stieg von 1,28 auf 1,9 Milliarden Dollar. Die Disney-Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund sieben Prozent zu.

Iger kündigte unterdessen auch eine Investition von 1,5 Milliarden Dollar in die Spielefirma Epic Games an. Unter anderem solle mit dem Epic-Spiel „Fortnite“ ein kompatibles Disney-Universum entstehen, sagte Iger im TV-Sender CNBC. Das werde allerdings einige Jahre in Anspruch nehmen, schränkte er ein.