66. Opernball

Auf dem Weg zur rauschenden Nacht

Der 66. Opernball geht unweigerlich seiner Eröffnung entgegen. Während die über 5.000 Gäste im Vorfeld vor allem mit sich selbst und ihrer Garderobe beschäftigt waren, wurden in und um die Oper noch bis zum Schluss letzte Handgriffe für eine rauschende Ballnacht gesetzt – bis sich dann die Türen des Hauses am Ring öffneten.

Seit Dienstag liefen die Vorbereitungen. Eine der letzten großen Aufgaben war das Ausrollen des roten Teppichs vor der Oper. Hier findet in den Abendstunden das erste Schaulaufen des Balls statt, wenn bekannte und weniger bekannte Gäste ihren Weg in die Oper suchen.

Aus der heimischen Politik hat sich unter anderen die Staatsspitze mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) angekündigt. Van der Bellen bringt seinen montenegrinischen Amtskollegen Jakov Milatovic mit, Nehammer hat Estlands Premierministerin Kaja Kallas an seiner Seite.

Opernball-Gast Priscilla Presley und Richard Lugner, vor dem Opernball im Grand Hotel
APA/Max Slovencik
Presley lässt es am Ball augenscheinlich glitzern

Einer der bekanntesten Namen der Ballnacht ist Priscilla Presley. Donnerstag am frühen Abend zeigte sich Presley bereits in ihrem Outfit für den Ball, einem silbernen Paillettenkleid von Nina Ricci. Presley besucht den Opernball auf Einladung von Richard Lugner, mit dem sie im Laufe des Abends auch noch tanzen wolle, so Presley.

Für weitere Prominenz sorgen der Schauspieler Franco Nero sowie der Schlagersänger Heino. Sie folgten der Einladung des deutschen Unternehmers Markus Deussl, der sich und ein von ihm entwickeltes Kältetherapiegerät gerne medienwirksam vermarktet.

Seit Tagen laufen die Vorbereitungen in der Wiener Staatsoper.

Deussl bringt dieses Jahr überdies das deutsche Modell Alessandra Meyer-Wölden sowie deren Ex-Mann, den Comedian Oliver Pocher, auf den Ball. Letzterer ließ sich noch am Donnerstag für den Ball gesund spritzen, nicht ohne das Ganze auch auf Video festhalten zu lassen.

Hunderte Polizisten in und um die Oper

Damit all die Prominenten und die Hunderten weiteren Ballgäste ungestört in die Oper gelangen können, werden der Ring zwischen Johannesgasse und Operngasse sowie die Kärntner Straße zwischen Karlsplatz und Opernring vom frühen Abend an für den Verkehr gesperrt. Auch die Straßenbahn wird in dieser Zeit kurzgeführt beziehungsweise umgeleitet.

Arbeiter in der Oper beim arrangieren der Blumendeko
ORF/Patrick Bauer
Trotz Hunderter Polizisten wird die Zahl der Blumen die der Beamten um ein Vielfaches übersteigen

Für die Polizei bedeutet der Opernball denn auch wieder einen Großeinsatz. „Mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten“ seien in und um das Haus am Ring in Einsatz, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) Donnerstagvormittag bei einem Rundgang durch die Staatsoper. Bereits am Mittwoch absolvierten Sprengstoffspürhunde der Wiener Diensthundestaffel eine erste Durchsuchung der Oper, das ging am Donnerstag bis kurz vor Beginn des Balles weiter.

Opernball im Lauf der Zeit

In den vergangenen Jahrzehnten besuchten zahlreiche Stars und politische Prominenz aus aller Welt den Ball in Wien. Ein Rückblick auf die Geschichte des Opernballs.

Zwei Demos angekündigt

Arbeit für die Polizei bedeuten die beiden angekündigten Demonstrationen. Die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) rief zu einem Marsch auf, der über die Gumpendorfer Straße und den Getreidemarkt bis zum Ring führen soll, wo die Abschlusskundgebung geplant ist. Beim Würstelstand vor der Albertina ist überdies eine Standkundgebung mit 70 Manifestantinnen und Manifestanten geplant, die wie im Vorjahr unter dem Motto „Ihr tanzt, wir brennen“ steht – mehr dazu in wien.ORF.at.

Der Opernball im ORF-TV

Der ORF überträgt den Höhepunkt der Ballsaison ab 20.15 Uhr rund vier Stunden live in ORF2 und im Livestream in tvthek.ORF.at.

„Besondere Freunde des Hauses“

Wie viel die Gäste von all dem mitbekommen werden, ist eine andere Frage. Deren Aufmerksamkeit dürfte am Abend jedenfalls woanders liegen – nicht zuletzt beim Kulturprogramm, mit dem der Ball auch dieses Jahr eröffnet wird, diesmal unter anderen mit Elina Garanca und Piotr Beczala. Die Mezzosopranistin und der Tenor gelten in der Welt der Klassik als Superstars. Laut Operndirektor Bogdan Roscic handelt es sich bei den beiden um „besondere Freunde des Hauses“. Für Roscic ist es der zweite Opernball, seit er die Leitung des Hauses am Ring übernommen hat.

Debütantenpaare während der Generalprobe
APA/Roland Schlager
Die Generalprobe der Eröffnung ging bereits am Mittwoch über die Bühne

Bereits zum vierten Mal ist die oberösterreichische Tanzschule Santner im Einsatz. Sie zeichnet für die Choreografie der 144 Paare des Jungdamen- und Jungherren-Komitees, den Komitee-Einzug sowie den Eröffnungswalzer verantwortlich. Der Kopfschmuck der Debütantinnen – auch Tiara genannt – kommt auch dieses Jahr wieder von Swarovski.