Nahost: Kämpfe in Chan Junis, Angriffe auf Rafah

Im Gazastreifen wird ungeachtet der Appelle zu Feuerpausen bzw. Waffenruhen weiter gekämpft. Die israelische Armee berichtete heute von neuen schweren Kämpfen im Westen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Israelische Kampfflugzeuge haben nach Angaben von Augenzeugen Ziele in Rafah im Süden des Gazastreifens bombardiert.

In den vergangenen 24 Stunden sind laut der israelischen Armee Dutzende Terrorverdächtige bei Kämpfen an verschiedenen Orten im Gazastreifen getötet sowie Dutzende weitere festgenommen worden.

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei israelischen Angriffen binnen 24 Stunden 130 Palästinenser getötet. Rund 170 weitere seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde heute mit.

Hunderttausende halten sich im Süden auf

Bewohner und Bewohnerinnen Rafahs berichteten, beim Beschuss von zwei Häusern seien mindestens elf Menschen getötet worden. Panzer hätten zudem Gebiete im Osten der Stadt beschossen. In Rafah befindet sich ein Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, über den Hilfsgüter in den palästinensischen Küstenstreifen gebracht werden.

Hunderttausende Palästinenser haben im Süden des Gazastreifens Zuflucht vor der israelischen Bodenoffensive gesucht. Die Vereinten Nationen sind wegen des Vorrückens israelischer Bodentruppen in Richtung Rafah besorgt über das Schicksal der Zivilbevölkerung.

Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond teilte auf dem Kurznachrichtendienst X (Twitter) mit, bei israelischem Beschuss seien ein Sanitäter getötet und zwei weitere verletzt worden. Das Team sei auf einem Einsatz zur Bergung von Verletzten im Gazastreifen gewesen.