Pakistan-Wahl: Indirekter Erfolg für Khan-Partei

Bei den Wahlen in Pakistan liegen Fernsehberichten zufolge unabhängige Kandidaten mit Verbindungen zum inhaftierten Ex-Regierungschef Imran Khan vor. Dagegen würden Kandidaten der konservativen Partei Muslimliga-Nawaz (PML-N) von Premierminister Nawaz Sharif schlecht abschneiden, berichteten Fernsehsender unter Berufung auf die laufende Stimmauszählung.

Offizielle Ergebnisse lagen zunächst nur für acht der 265 Parlamentssitze vor. Vier davon gingen an die Pakistan Muslim League (PML-N), die Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Nawaz Sharif. Ein Sitz ging an die Pakistan Peoples Party von Bilawal Bhutto Zardari und die anderen drei Wahlen wurden von unabhängigen Parteien gewonnen. Die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse hatte sich stark verzögert. Sie lagen erst zwölf Stunden nach der Schließung der Wahllokale vor. Ein „Internetproblem“ sei der Grund für die Verzögerung, so die Wahlkommission.

Bei der Wahl waren ein neues Parlament und vier Provinzversammlungen gewählt worden. Überschattet wurde der Urnengang von Gewalt und Manipulationsvorwürfen.

Der populäre Ex-Regierungschef Khan war in der vergangenen Woche wegen Hochverrats, Bestechung sowie einer illegalen Ehe zu langen Haftstrafen verurteilt worden und sitzt im Gefängnis. Auch ein Großteil seiner Parteifreunde von der Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI) wurde von der Wahl ausgeschlossen. Dafür traten aber viele unabhängige Kandidaten an, viele von ihnen mit dem Segen der PTI.

Wegen des Vorgehen gegen die PTI war erwartet worden, dass die PML-N von Regierungschef Sharif die meisten Parlamentssitze gewinnen würde. Den neuen Fernsehberichten zufolge könnte die Wahl aber anders verlaufen sein.

Die Atommacht Pakistan ist mit 240 Millionen Menschen das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt und steckt wirtschaftlich in der Krise. Die Inflation liegt bei rund 30 Prozent und die Rupie befindet sich seit drei Jahren im freien Fall.