Sorge in Israel vor einseitiger US-Anerkennung Palästinas

Israel hat laut einem Zeitungsbericht die Sorge, die USA könnten im Rahmen der Bemühungen um eine Zweistaatenlösung einen palästinensischen Staat auch ohne Zustimmung Israels anerkennen. Die israelische Zeitung „Maariv“ schrieb heute, Israel sehe „intensive Aktivitäten“ der US-Regierung mit dem Ziel einer Einigung des Westjordanlandes und des Gazastreifens unter einer palästinensischen Regierung.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Zweistaatenlösung ab. Damit ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der Seite an Seite mit Israel friedlich existiert. Bemühungen darum kamen zuletzt aber jahrelang nicht mehr voran.

Auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, die 2007 ein Jahr nach ihrem Wahlsieg gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen hatte, lehnt das ab.

USA wollen reformierte Autonomiebehörde

Die USA wollen, dass eine reformierte Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Ende des Krieges die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Netanjahu will dagegen, dass Israel auch nach Kriegsende die Sicherheitskontrolle dort beibehält und fordert eine Entmilitarisierung des Küstengebiets.

„Maariv“ schrieb, in Gesprächen von US-Außenminister Antony Blinken in Jerusalem sei zur Sprache gekommen, dass die USA oder andere internationale Partner einen palästinensischen Staat auch ohne einen Dialog mit Israel oder israelischer Zustimmung anerkennen könnten.