Neuer ukrainischer Armeechef mahnt Verbesserungen ein

Der neue ukrainische Oberbefehlshaber Olexandr Syrskyj will zur Abwehr der russischen Invasion den Einsatz unbemannter Waffensysteme und die elektronische Kriegsführung ausbauen. Das sei ein Baustein für einen Sieg in dem Befreiungskampf, schrieb der Generaloberst heute auf Telegram.

Olexander Syrskyj  während Pressekonferenz
Reuters/Valentyn Ogirenko

„Nur die Veränderung und ständige Verbesserung der Mittel und Methoden der Kriegsführung wird es uns ermöglichen, diesen Weg erfolgreich zu beschreiten.“ Als ebenso wichtig bezeichnete er die schnelle und passgenaue Versorgung der Truppen an der Front mit den gelieferten ausländischen Rüstungsgütern.

„Das Leben und die Gesundheit der Soldaten waren und bleiben der wichtigste Wert der ukrainischen Armee“, schrieb Syrskyj. Er trat für eine Rotation der Truppen zwischen Kampfeinsätzen und Ruhe- und Ausbildungsphasen ein. Dafür müsse ein Gleichgewicht gefunden werden.

Austausch der Fronttruppen

Über den Austausch der erschöpften Fronttruppen und die Mobilisierung neuer Soldaten wird derzeit in der Ukraine diskutiert. Ein Gesetzesentwurf liegt im Parlament. Die Mobilisierung war ein Punkt, an dem sich Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht mit dem am Donnerstag entlassenen früheren Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj einig geworden war.

Nach der Entlassung veröffentlichte das Präsidialamt in Kiew einen Erlass, mit dem der Präsident aber Saluschnyj den Ehrentitel Held der Ukraine verlieh. Der General wurde geehrt für „bedeutende persönliche Verdienste um den Schutz der staatlichen Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine, den selbstlosen Dienst am ukrainischen Volk“.

In Russland reagierte der Kreml nur knapp auf den Wechsel der ukrainischen Militärführung. „Wir sehen nicht, dass das Faktoren sind, die etwas am Gang der Spezialoperation ändern“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. „Sie wird fortgeführt bis zum Erreichen ihrer Ziele.“