Can-Sänger Damo Suzuki gestorben

Der japanische Sänger Damo Suzuki ist tot. Das wurde gestern auf dem Instagram-Account der deutschen Avantgarde- und Krautrockband Can verkündet, für die Suzuki von 1970 bis 1973 gesungen hatte.

Der Sänger Damo Suzuki
IMAGO/Gonzales Photo/Peter Troest

Die Gruppe hatte sich 1968 in Köln zusammengefunden: Keyboarder Irmin Schmidt und Bassist Holger Czukay waren Studenten von Karlheinz Stockhausen Schlagzeuger Jaki Liebezeit kam vom Free-Jazz, Flötist David C. Johnson war Dozent für elektronische Musik. Gemeinsam mit dem Gitarristen Michael Karoli schuf man kaum einordenbare Musik, die später als zukunftsweisend und inspirierend für viele Musiker und Musikerinnen gelten sollte.

Als Straßenmusiker vom Fleck weg engagiert

Czukay und Liebezeit entdeckten Suzuki als Straßenmusiker in München, noch am selben Abend sang er bei einem Konzert der Band. In einer Mischung aus Englisch, Japanisch und Fantasiesprachen improvisierte Suzuki und machte den Gesang zu einem Markenzeichen der Band. „Es gab keine Anweisungen von der Band“, sagte er 2018 in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, „ich sollte einfach auf die Bühne gehen und irgendetwas machen.“

Nach seinem Ausstieg bei Can verschwand Suzuki für einige Jahre von der Bildfläche. Ab den 80er Jahren war er in etlichen Kooperationen und Bands wieder zu sehen und zu hören – allerdings eher abseits einer großen Öffentlichkeit. Sein letztes Album erschien 2023 – eine Kooperation mit der österreichischen Band Half Baked Cheese. Von den Can-Gründungsmitgliedern ist nur noch Schmidt am Leben.