Thailands Ex-Regierungschef soll aus Haft entlassen werden

Der inhaftierte thailändische Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra soll nach Angaben des Justizministeriums des Landes möglicherweise am Wochenende freigelassen werden.

Justizminister Tawee Sodsong sagte heute, der 74-Jährige gehöre zu einer Gruppe von 930 Gefangenen, die aufgrund ihres hohen Alters oder ihres kritischen Zustands vorzeitig entlassen werden. Möglicherweise wird Thaksin eine Fußfessel tragen müssen und in seiner Reisefreiheit eingeschränkt sein.

Thaksin Shinawatra im Jahr 2023
APA/AFP/Manan Vatsyayana

Der umstrittene Milliardär Thaksin, der zweimal zum Regierungschef gewählt und 2006 durch einen Militärputsch abgesetzt worden war, war im August wegen Korruption zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Später wurde er begnadigt und die Haftstrafe auf ein Jahr herabgesetzt.

Thaksin war im August nach 15 Jahren im selbst gewählten Exil nach Thailand zurückgekehrt und dort umgehend inhaftiert worden. Wenig später wurde er in ein Polizeikrankenhaus verlegt.

Unterstützer der „Rothemden“

Als Widersacher des promilitärischen und royalistischen Establishments in Thailand übt der Medienunternehmer, der das Land von 2001 bis 2006 regierte und dann vom Militär gestürzt wurde, immer noch großen Einfluss auf die Politik in dem Königreich aus.

Ab 2008 lebte Thaksin im Exil, die meiste Zeit in Dubai. Er polarisiert mit seiner Unterstützung der „Rothemden“ gegen die „Gelbhemden“ (Monarchisten) seit über zwanzig Jahren das Land.

Seine Heimkehr nach Thailand fiel mit der Rückkehr seiner Partei Pheu Thai in die Regierung zusammen. Pheu Thai hatte sich mit mehreren armeenahen Parteien verbündet. Das hatte Spekulationen hervorgerufen, dass eine Vereinbarung zur Verkürzung der Haftzeit von Thaksin getroffen worden sei.