Greenpeace reicht Klage gegen OMV-Gasprojekt in Rumänien ein

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace zieht gegen das milliardenschwere Erdgasförderprojekt des österreichischen OMV-Konzerns und der rumänischen Romgaz im Schwarzen Meer vor Gericht. Greenpeace Rumänien habe kürzlich Klage gegen den Flächenwidmungsplan eingereicht, der die Gasbohrungen im „Neptun Deep“-Gasfeld grundsätzlich erlaubt, teilte die Organisation heute mit.

Zudem prüfe Greenpeace Schritte im Falle einer Genehmigung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durch die Umweltbehörden. Die Unternehmen hätten die erforderlichen Unterlagen bereits den rumänischen Behörden zur Genehmigung vorgelegt.

Die rumänische OMV-Tochter Petrom und die staatliche Romgaz wollen insgesamt vier Milliarden Euro in die Erschließung des Tiefsee-Erdgasfelds investieren. Das Projekt zählt zu den bedeutendsten Erdgasvorkommen in der Europäischen Union und soll Rumänien unabhängiger von russischen Gaslieferungen machen. Das erste Gas wird für 2027 erwartet.

„Die OMV plant mit Neptun Deep eines der größten Klimakillerprojekte in der EU“, so Greenpeace. Das Vorhaben gefährde bedrohte Delfine und torpediere Klimaschutzbemühungen. „Das Projekt durchschneidet zwei Naturschutzgebiete, leitet umweltschädliche Chemikalien ins Meer und treibt die klimaschädlichen Emissionen für weitere 20 Jahre massiv in die Höhe.“

OMV weist Vorwürfe zurück

Die OMV wies die Kritik zurück: Das Projekt berücksichtige alle potenziellen Auswirkungen auf Umwelt und lokale Gemeinden, teilte der Konzern auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Im Zuge der UVP seien die Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich jener auf Gesundheit, Klimawandel und biologische Vielfalt, auch in einem grenzüberschreitenden Kontext, bewertet worden.

„Wenn erforderlich, werden Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen gesetzt.“ Die OMV wies zudem darauf hin, dass das Projekt für Rumänien von strategischer Bedeutung sei, da es einen Beitrag zu Energiesicherheit, Wirtschaftswachstum und Energiewende des Landes leiste. Die geschätzte CO2-Intensität liege deutlich unter dem Branchendurchschnitt, erklärte der Konzern.