Build-A-Bear begründete die in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri eingebrachte Klage am Montag damit, dass es sich bei den neu erschienenen Skoosherz um eine eigene Version eines bereits seit Jahren beliebten Kuscheltiertyps handle. Build-A-Bear will damit absichern, dass seine Marke Skoosherz kein anderes Produkt nachahmt und damit auch keine Ansprüche geltend gemacht werden können. Build-A-Bear hatte Skoosherz im Vorfeld des Valentinstags am 14. Februar ins Lebens gerufen.
Jazwares, das sein geistiges Eigentum verletzt sieht, verwies hingegen auf die Ähnlichkeiten der Stofftiere: Bei beiden handle es sich um „fantasievolle Tierdarstellungen“ mit „vereinfachten Kawaii-Gesichtern im asiatischen Stil“ und „samtig-velourähnlichem“ Stoff. Das japanische Wort „kawaii“ bedeutet auf Deutsch „süß, herzig“. Es handelt sich um ein Lebenskonzept und bezeichnet eine Herzlichkeitsästhetik, die alle Bereiche der japanischen Gesellschaft erfasst. Jazwares reichte seine Klage bei einem Bundesgericht in Los Angeles ein.
Jazwares: „Unverwechselbares Erscheinungsbild“
„Build-A-Bear hat große Anstrengungen unternommen, um das unverwechselbare Erscheinungsbild, die Haptik und das taktile Design von Squishmallows zu kopieren, um offen und absichtlich vom weltweiten Erfolg von Squishmallows zu profitieren“, schrieb Jazwares der BBC in einer E-Mail.
Squishmallows, die von der Produktdesignerin Sunny Cho für den damaligen Hersteller KellyToys entwickelt wurden, kamen 2017 auf den Markt. Zur ersten Kollektion zählten insgesamt acht Charaktere: Cam, die Katze, Wendy, der Frosch, Fifi, der Fuchs, Hans, der Igel, Piper und Puff, die Pinguine sowie Hoot und Holly, die Eulen. 2019 wurde KellyToys von Jazwares übernommen. 2022 wurde wiederum Jazwares’ Muttergesellschaft Alleghany von der Investmentfirma des US-Milliardärs Warren Buffett aufgekauft.
Stofftiere traten während Pandemie Siegeszug an
Einen Boom erlebten Squishmallows vor allem im Zuge der Coronavirus-Pandemie: Auf TikTok entkam man ihnen nicht – auch dank prominenter Unterstützung durch Stars wie Kim Kardashian und Lady Gaga. Inzwischen gibt es mehr als 1.000 unterschiedliche Ausführungen der Kuscheltiere, die in über 50 Ländern verkauft werden. Allein 2022 wurden rund 100 Millionen Stück abgesetzt.
„Der Streit markiert den jüngsten Versuch von Jazwares, Squishmallows vor mutmaßlichen Nachahmungen und Fälschungen zu schützen, einschließlich einer Klage gegen die Onlinehandelsplattform Alibaba“, schrieb die US-Zeitung „New York Post“ am Montag. „Wenn es um geistiges Eigentum geht, ist Nachahmung nicht die aufrichtigste Form der Schmeichelei“, wurde Moez Kaba, Anwalt von Jazwares, von der BBC zitiert. Eine Stellungnahme von Build-A-Bear liegt derzeit nicht vor.