Menschen in einer Ubahn Station
Getty Images/iStockphoto/Saro17
Auch in Teilen Wiens

Wo die Bevölkerung schrumpft

Österreichs Bevölkerung ist weiter gewachsen. Am 1. Jänner 2024 lebten laut Statistik Austria hierzulande 9.159.993 Menschen, um 55.221 bzw. 0,6 Prozent mehr als Anfang 2023. Aber nicht überall gab es ein Plus. Rückläufig entwickelten sich die Bevölkerungszahlen auch in Teilen Wiens, das insgesamt aber am stärksten wuchs. Außerdem übertraf Salzburg erstmals Kärnten.

Konkret verzeichnete Wien eine Bevölkerungszunahme von plus 1,2 Prozent. Zu Jahresbeginn 2024 lebten 2.006.134 Menschen in der Bundeshauptstadt. „Das größte prozentuale Bevölkerungsplus aller Bundesländer hatte Wien“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag: „Im Laufe des Jahres 2023 hat die Bundeshauptstadt die Zweimillionenmarke überschritten.“

Dennoch verzeichneten zehn Wiener Gemeindebezirke einen Rückgang. Die größten Verluste verzeichneten Wieden (minus 1,4 Prozent), Alsergrund (minus 1,3 Prozent) und Margareten (minus 1,1 Prozent). Einen Anstieg verzeichneten 13 Wiener Bezirke – allen voran Donaustadt (plus 3,8 Prozent), Liesing (plus 2,9 Prozent) sowie Leopoldstadt und Landstraße (je plus 1,7 Prozent).

Grafik zum Thema: „Österreichs Bevölkerung“
Grafik: APA/ORF; Quelle: Statistik Austria

Österreichweit entwickelten sich die Bevölkerungszahlen in 26 politischen Bezirken rückläufig. Am stärksten schrumpften die Bezirke Leoben (minus 1,1 Prozent), Murau (minus 0,9 Prozent), Gmünd (minus 0,6 Prozent) und Bruck-Mürzzuschlag (minus 0,5 Prozent). Im Bezirk Scheibbs war die Bevölkerung am 1. Jänner 2024 exakt genauso groß wie am 1. Jänner 2023.

Zuwachs schwächer

Dennoch: „Österreichs Bevölkerung wächst weiterhin, allerdings nicht mehr so stark wie zuletzt“, führte Thomas weiter aus. „Nachdem die Zuwanderung ukrainischer Staatsangehöriger im Jahr 2022 für ein Rekordwachstum von 1,4 Prozent sorgte, fiel der Bevölkerungsanstieg 2023 mit plus 0,6 Prozent deutlich moderater aus.“

Damit wurde laut Statistik Austria 2023 eine viel geringere Bevölkerungszunahme als im Jahr zuvor (2022: plus 125.843 Personen bzw. plus 1,4 Prozent) verzeichnet, aber ein etwas größerer Zuwachs als vor zwei Jahren (2021: plus 46.265 Personen bzw. plus 0,5 Prozent).

Salzburg überholt Kärnten

Neben Wien wies Vorarlberg mit plus 0,9 Prozent 2023 den stärksten Zuwachs auf. Tirol und Salzburg entsprachen mit einem Anstieg um je plus 0,6 Prozent exakt dem Bundesdurchschnitt, während Oberösterreich (plus 0,5 Prozent), die Steiermark (plus 0,4 Prozent), Niederösterreich (plus 0,3 Prozent) und das Burgenland (plus 0,2 Prozent) etwas geringere Zunahmen verzeichneten.

Am geringsten fiel das Plus mit 0,1 Prozent in Kärnten aus. Anfang 2024 wohnten somit in Salzburg (571.528) erstmals mehr Menschen als in Kärnten (569.835), wodurch Salzburg nun nach der Bevölkerungszahl das sechstgrößte Bundesland Österreichs ist.

Grafik zu Österreichs Bevölkerung
Grafik: APA/ORF; Quelle: Statistik Austria

Auf regionaler Ebene gab es 2023 in insgesamt 67 von 94 politischen Bezirken einen Bevölkerungsanstieg. Am stärksten fielen die Zugewinne in den Statutarstädten Sankt Pölten (plus 2,1 Prozent), Eisenstadt (plus 1,8 Prozent), Wels, Wiener Neustadt und Graz (je plus 1,4 Prozent) aus. Diese Städte sind zugleich die einzigen fünf Bezirke mit einem größeren Zuwachs als Wien.

19,7 Prozent ausländische Staatsangehörige

Den vorläufigen Ergebnissen zufolge lebten am 1. Jänner 2024 insgesamt 1.801.184 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg von 19 Prozent am 1. Jänner 2023 auf 19,7 Prozent am 1. Jänner 2024. Überdurchschnittlich hohe Anteile gab es laut Statistik Austria in Wien (35,4 Prozent), Vorarlberg (20,6 Prozent) und Salzburg (20,3 Prozent), die niedrigsten Anteile verzeichneten Kärnten (13,2 Prozent), Niederösterreich (12,2 Prozent) und das Burgenland (11,4 Prozent).