Krawalle bei Protest gegen RAI-Sitz in Neapel: Verletzte

Fünf Polizisten und fünf Demonstrierende sind gestern bei Ausschreitungen vor dem RAI-Hauptquartier in Neapel verletzt worden. Die Krawalle brachen bei einer Demonstration linker Aktivisten gegen die öffentlich-rechtliche Berichterstattung über den Nahost-Konflikt aus, berichteten italienische Medien. Keiner der Verletzten befindet sich in einem ernsten Zustand.

Krawalle zwischen Polizisten und Demonstrierenden in Neapel
IMAGO/ABACAPRESS/Laporta Salvatore/IPA/ABACA

Auftritt von bekanntem Rapper sorgte für Aufregung

Die Aktivisten unterstützten den italienischen Rapper Ghali Amdouni, bekannt als Ghali, der nach seinem Auftritt bei dem von der RAI gesendeten Musikfestival von Sanremo am Samstag „Stoppt den Völkermord in Palästina!“ gerufen hatte. Damit hatte er sich den Protest des israelischen Botschafters in Italien, Alon Bar, zugezogen. „Ich halte es für beschämend, dass die Bühne des Sanremo-Festivals genutzt wurde, um auf oberflächliche und unverantwortliche Weise Hass und Provokation zu verbreiten“, kritisierte Bar.

Der in Mailand als Sohn tunesischer Eltern geborene Ghali wies die Vorwürfe zurück. „Ich habe schon immer über das Thema Palästina gesprochen, nicht erst seit dem 7. Oktober. Die Politik des Terrors geht weiter, die Menschen haben Angst zu sagen, stoppt den Krieg, stoppt den Völkermord“, betonte der 30-Jährige.

Prompt kam die Reaktion der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI, die das Festival organisiert und sendet. „Jeden Tag berichten unsere Nachrichten und Programme über die Tragödie der Geiseln in den Händen der Hamas und erinnern an das Massaker an Kindern, Frauen und Männern am 7. Oktober. Meine Solidarität mit dem israelischen Volk und der jüdischen Gemeinschaft ist von Herzen und aus Überzeugung“, antwortete RAI-Chef Roberto Sergio.