„Der strukturierte Verkauf der Signa Prime Assets GmbH startet mit heutigem Tag und ist ein wesentlicher Bestandteil des Sanierungskonzeptes der Signa Prime Selection“, so Abel in einer Aussendung. „Durch den Verkauf soll ein Teil der erforderlichen finanziellen Mittel für die Erfüllung des angestrebten Sanierungsplanes im Interesse der Gläubiger realisiert werden.“
Der Bau des in der Mariahilfer Straße geplanten Einkaufszentrums „Lamarr“ steht derzeit zur Gänze still. Derzeit ist unklar, wie es mit dieser Signa-Immobilie weitergeht. Anfang Februar wurde bekannt, dass ein Konkursverfahren über das Vermögen der Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH eröffnet wurde.
Durch die Insolvenz des Signa-Flaggschiffes Signa Prime Selection sei die Finanzierung der Baufertigstellung nicht mehr gesichert. Im Firmenkonglomerat Benko gab es zuletzt mehrere – zum Teil viele Milliarden schwere – Insolvenzen. Sanierungsversuche laufen. Indes verzögerte sich die Insolvenzentscheidung über Firmengründer Benko selbst am Dienstag bis März – mehr dazu in tirol.ORF.at.
Verschachteltes System
Die gesamte Eigentümerstruktur der Signa Prime Selection ist sehr verschachtelt – elf Gesellschaften mit weiteren unterschiedlichen Besitzern, die zum Teil internationalen Milliardären zuzurechnen sind –, eine wichtige Rolle spielt die Familie Benko Privatstiftung.
Die Mitaktionärin Signa Holding hält knapp 20 Prozent und soll im Rahmen ihres bereits eröffneten Insolvenzverfahrens saniert werden. Aufgrund der gesetzlichen Darstellungspflichten rund um Privatstiftungen im Rahmen des WiEReG (Wirtschaftliche Eigentümer-Gesetz) führt der Wirtschafts-Compass bei der Prime Selection zwar Ingeborg Benko, Rene Benko, TPA-Steuerberaterin Karin Fuhrmann sowie Marcus Mühlberg als „berechnete“ wirtschaftliche Eigentümer an. Laut TPA ist Fuhrmann aber weder mittelbar noch unmittelbar beteiligt und auch keine „berechnete“ wirtschaftliche Eigentümerin.
Die TPA habe auch nie Signa-Gesellschaften geprüft. Mühlberg ist neben Christoph Stadlhuber Geschäftsführer der bereits Ende November insolvent gewordenen Signa Holding. Aus Medienberichten ging hervor, dass die Signa-Gruppe in den vergangenen Jahren viel Energie darin gesteckt hat, eine Konsolidierungspflicht des Gesamtkonzerns zu vermeiden.