Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus schrumpft

Nach dem Ausschluss des Republikaners George Santos aus dem Repräsentantenhaus ist im Wahlkreis New York eine Sonderwahl durchgeführt worden. Mit Tom Suozzi setzte sich ein demokratischer Abgeordneter durch.

Die ohnehin dünne Mehrheit der Republikaner im US-Repräsentantenhaus wurde dadurch noch geringer: 219 zu 213 Stimmen.

Santos war mitten in seiner Amtszeit ausgeschlossen worden, weil er in seiner Biografie zahlreiche Lügen verbreitet hatte und wegen Betrugs angeklagt worden war.

Demokrat mit republikanischen Themen

Suozzi hatte im Wahlkampf auch mit Themen der Republikaner argumentiert und etwa eine härtere Grenzpolitik der USA gefordert und eine Rücknahme der New Yorker Gesetze, die es Richtern erschweren, Verdächtige in Untersuchungshaft zu nehmen.

Für die Republikaner war Mazi Pilip angetreten. Sie war im Vergleich zu Suozzi weniger bekannt, hat aber eine einzigartige persönliche Vorgeschichte. Geboren in Äthiopien, wanderte sie nach Israel aus und diente der israelischen Armee, bevor sie in die USA zog. Sie gestand ihre Niederlage ein.

Hoffnungen für Demokraten gestärkt

Für die Demokraten könnte dieser Sieg in einem politisch gemischten Vorstadtbezirk die Hoffnungen für die Präsidentschaftswahl stärken.

Die Wahlkampfmanagerin von US-Präsident Joe Biden, Julie Chavez Rodriguez, stellte gleich einen Zusammenhang zwischen der Sonderwahl und der Präsidentschaftswahl her: „(Ex-US-Präsident, Anm.) Donald Trump hat heute Abend wieder verloren. Wenn Republikaner mit Trumps extremer Agenda antreten – selbst in einem von den Republikanern gehaltenen Sitz –, lehnen die Wähler sie ab.“

Trump reagierte auf das Ergebnis und bezeichnete Pilip als „sehr dumme Frau“, die „leicht hätte gewinnen können, wenn sie irgendetwas von moderner Tagespolitik in Amerika verstanden hätte“.