Ukrainischer Oberbefehlshaber: Lage „äußerst schwierig“

Der neue ukrainische Oberbefehlshaber Olexandr Syrskyj und Verteidigungsminister Rustem Umjerow haben Frontabschnitte bei Awdijiwka und Kupjansk in der Ostukraine inspiziert. „Die operative Lage ist äußerst schwierig und angespannt“, teilte Syrskyj heute via Telegram mit. Personell seien die russischen Truppen überlegen. Zudem setze die russische Luftwaffe Lenkbomben ein, ukrainische Positionen würden ständig von der russischen Artillerie beschossen, erklärte er.

Syrskyj zufolge führt Kiew Reserven zur Verstärkung der eigenen Truppen heran. Seit mehreren Tagen berichten ukrainische und russische Militärbeobachter übereinstimmend von einer sich verschlechternden Lage ukrainischer Truppen in und um Awdijiwka. Der Korridor für den Nachschub der Garnison ist nach monatelangen Kämpfen auf weniger als fünf Kilometer geschrumpft.

Die Hauptversorgungsroute soll fast von russischen Truppen erreicht worden sein. Es droht eine Einkesselung der ukrainischen Einheiten. In der stark zerstörten Industriestadt im ostukrainischen Gebiet Donezk sollen noch fast 1.000 Zivilisten und Zivilistinnen ausharren. Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren eine russische Invasion ab. Russland kontrolliert einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets.