Suche nach Maulwurf: „SZ“ bedauert Vorgehen

Die Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“ hat die Überprüfung von Daten zu E-Mail- und Telefonverbindungen ihrer Beschäftigten auf der Suche nach einem Leck in der Redaktion gestern bedauert. „Die Verletzung des Redaktionsgeheimnisses ist für uns nicht hinnehmbar. Trotzdem war es nicht verhältnismäßig, mithilfe technischer Mittel nach demjenigen zu suchen, der diese Informationen nach außen weitergegeben hat.“

Der „Spiegel“ berichtete zuerst über das Statement. Im Dezember war der Datenverkehr zwischen IP-Adressen der Redaktion und dem Branchendienst Medieninsider, der damals über Inhalte aus der Konferenz berichtet hatte, überprüft worden. Man hatte nach eigenen Angaben nichts gefunden.

Kritik nach Durchsuchung

E-Mails oder Chats seien nicht eingesehen worden, betonte die Chefredaktion nun erneut. Auch auf Handyverbindungsdaten sei nicht zugegriffen worden. Die Überprüfung war mit dem Betriebsrat abgestimmt gewesen.

Der Redaktionsausschuss, der die Interessen von Redakteurinnen und Redakteuren vertritt, hatte sich im Nachhinein ebenso hinter das Vorgehen gestellt. Die Durchsuchung hatte zugleich Kritik ausgelöst. Die Chefredaktion hatte ihr Vorgehen nach Bekanntwerden der Suche zunächst verteidigt.

Bei der Redaktionskonferenz Ende 2023, über die Medieninsider detailliert berichtet hatte, war es um Vorwürfe zum Umgang mit Quellen in Texten der stellvertretenden Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid gegangen.