Einsatzfahrzeug in Menschenmenge
AP/Reed Hoffmann
Ein Toter, Verletzte

Schüsse überschatten Super-Bowl-Parade

Tödliche Schüsse haben am Mittwoch die Siegesfeier zu Ehren des diesjährigen Super-Bowl-Gewinners Kansas City Chiefs überschattet. Die Polizeichefin von Kansas City (US-Bundesstaat Missouri), Stacey Graves, sprach bei einer Pressekonferenz von einem Todesopfer. Drei Personen seien festgenommen worden. Feuerwehr- und Polizeiangaben zufolge wurden über 20 Menschen verletzt.

Dazu zählten acht Menschen mit „unmittelbar lebensbedrohlichen“ Verletzungen und sieben mit „lebensbedrohlichen Verletzungen“, teilte der Feuerwehrchef von Kansas City, Ross Grundyson, bei einer Pressekonferenz mit. Sechs Menschen hätten leichtere Verletzungen erlitten.

Zunächst hatte die Feuerwehr von neun Verletzten gesprochen, von denen drei in Lebensgefahr schwebten und fünf schwer verletzt seien. Später wurde die Zahl von der Feuerwehr auf 21 und von der Polizei auf 22 erhöht. Bereits zuvor hatte das Children’s-Mercy-Krankenhaus laut AFP mitgeteilt, dass es mindestens zwölf Opfer des Schusswaffenangriffs behandle. Darunter seien elf Kinder, von denen neun Schusswunden erlitten hätten.

„Momentan haben wir kein Motiv“

US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall informiert worden, teilte das Weiße Haus mit. Nach Angaben der Polizei ereigneten sich die Schüsse in der Nähe eines Parkplatzes eines Bahnhofs, als sich die Parade dem Ende näherte. Kurz vor den Schüssen hatten Spieler in der Nähe des Bahnhofs zu Fans gesprochen. Die Schüsse lösten Panik unter den vielen Fans aus. Opfer wurden auf dem Boden liegend behandelt, bevor sie von Rettungskräften auf Tragen weggebracht wurden.

Alle Spieler, Trainer und Mitarbeiter der Kansas City Chiefs seien in Sicherheit, sagte der Bürgermeister von Kansas City, Quinton Lucas. Die Hintergründe sind noch offen. „Die Ermittlungen haben gerade erst begonnen“, sagte Graves: „Momentan haben wir kein Motiv.“

Bestätigt wurde von der Polizeichefin, dass Schusswaffen sichergestellt worden seien. „Ich kann Ihnen weder eine Zahl noch ein Kaliber nennen“, so Graves, die auch keine Details zu den festgenommenen Verdächtigen bekanntgab. Bekannt ist bisher lediglich, dass zunächst zwei Personen in Gewahrsam genommen worden seien – später habe die Polizei dann noch einen dritten Verdächtigen verhaftet.

Polizeieinsatz wegen Schüssen nach Super-Bowl-Parade der Kansas City Chiefs
Reuters/USA Today Sports/Kirby Lee
Die Schüsse fielen zum Ende der Siegesparade

Hunderttausende entlang Paradestrecke

Die Kansas City Chiefs hatten am Sonntag in Las Vegas im Finale der National Football League (NFL) die San Francisco 49ers nach Verlängerung mit 25:22 bezwungen. Die Chiefs hatten die Vince Lombardi Trophy zuvor bereits 1970, 2020 und 2023 gewonnen. Popsuperstar Taylor Swift begleitete ihren Freund Travis Kelce Medien zufolge nicht bei der Parade und den Siegesreden in Kansas City, anders als am Sonntag.

Schüsse überschatten Super-Bowl-Parade

Tödliche Schüsse haben am Mittwoch die Siegesfeier zu Ehren des diesjährigen Super-Bowl-Gewinners Kansas City Chiefs überschattet. Die Polizeichefin von Kansas City (US-Bundesstaat Missouri), Stacey Graves, sprach bei einer Pressekonferenz von einem Todesopfer. Drei Personen seien festgenommen worden. Feuerwehr- und Polizeiangaben zufolge wurden über 20 Menschen verletzt.

Die Siegesparade führte über eine rund drei Kilometer lange Strecke durch die Stadt. Spieler machten Selfies mit Fans, von denen viele bereits früh unterwegs gewesen waren, um sich gute Plätze zu sichern. Örtlichen Beamten zufolge waren mehr als eine Million Menschen zu der Parade erwartet worden, die bei für die Jahreszeit ungewöhnlich sonnigen und warmen Bedingungen stattfand.

„Dachte, es wären Feuerwerke“

„Ich dachte, es wären Feuerwerke“, sagte der Zeuge John O’Connor der Zeitung „The Kansas City Star“. Er habe „zwischen 15 und 20 Schüsse in kurzer Zeit“ gehört. Viele Polizisten waren am Tatort im Einsatz, der mit gelben Bändern abgesperrt war.

Schusswaffengewalt ist ein alltägliches Problem in den USA, wo es ein sehr lockeres Waffenrecht und mehr Schusswaffen als Einwohner gibt. Nach Angaben der spezialisierten Website Gun Violence Archive wurden im Jahr 2022 durch Schusswaffen rund 44.400 Menschen getötet.

„Ich bin wütend“

„Ich bin wütend über das, was heute passiert ist“, hieß es von Kansas-Polizeichefin Graves. „Die Menschen, die zu dieser Feier kamen, sollten ein sicheres Umfeld erwarten können.“ Auch Lucas sagte bei einer Pressekonferenz am Tatort: „Ich glaube, die erste Reaktion ist auf jeden Fall Wut.“

Die Siegesfeier der Kansas City Chiefs sei „ein Tag, auf den sich viele Menschen gefreut haben. Etwas, an das sie sich ihr Leben lang erinnern. Und sie sollten sich nicht an die Bedrohung durch Waffengewalt erinnern müssen“, fügte der Bürgermeister hinzu. Es dürfe nicht sein, dass in den USA bei jedem großen Ereignis die Angst herrsche, „erschossen zu werden“.

Die Kansas City Chiefs verurteilten den Schusswaffenangriff ebenfalls. „Wir sind zutiefst traurig über diesen sinnlosen Akt der Gewalt“, so das Footballteam. Zuvor hatte der Quarterback der Kansas City Chiefs, Patrick Mahomes, in Onlinenetzwerken erklärt, er bete für Kansas City.