Auch Schulen, die in besonders gefährdeten Zonen liegen, wurde erlaubt, bis zu eine Woche auf Onlineunterricht umzustellen. Nach Angaben der Agentur für Entwicklung von Geoinformatik und Raumfahrttechnologie (GISTDA) wurde die Warnstufe mit extrem schädlicher Feinstaubbelastung in 40 Provinzen erreicht.
Aufgrund der derzeitigen Wetterverhältnisse mit kaum Wind warnt das Gesundheitsministerium davor, dass diese gravierende Luftverschmutzung in den kommenden Tagen anhalten werde.
Gefährlicher Smog in Bangkok
Die anhaltende Luftverschmutzung hat in der thailändischen Hauptstadt Bangkok gesundheitsgefährdende Werte erreicht. Die Behörden riefen die Menschen auf, von zu Hause aus zu arbeiten.
Verbrennen von Ernteresten, Industrie, Verkehr
Hauptverantwortlich für den Smog sind das Verbrennen von Ernteresten und die Industrie. Vor allem in den ersten Monaten des Jahres brennen Landwirte in Thailand und auch in den Nachbarländern Myanmar, Laos und Kambodscha Stoppeln auf den Zuckerrohr- und Reisfeldern ab. Das verstärkt die Belastung der Luft. Ein Viertel der Verschmutzung entsteht durch Verkehr.
Das sei ein Faktor, den „wir kontrollieren können“, sagte Premierminister Srettha Thavisin. Es sei zu überlegen, den Verkehr von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen in Bangkok einzuschränken. Entscheidend sei auch die E-Auto-Strategie des Landes, die den Kauf von E-Autos fördert.
Zudem bot die Regierung Bauern und Bäuerinnen Subventionen an, um das Verbrennen von Teilen der Ernte zu verhindern. Allein von Samstag bis Dienstag wurden laut dem Amt für Verschmutzungskontrolle über 3.200 Brandherde in den zentralen und nordöstlichen Regionen des Landes identifiziert.
Luftverschmutzung auf „nationaler Agenda“
Bei seiner Amtsübernahme im August 2023 hatte Thavisin versprochen, den Kampf gegen Luftverschmutzung auf die „nationale Agenda“ zu setzen. Es gibt bereits einen Entwurf für ein Luftreinheitsgesetz. Dennoch forderte Mitte Jänner ein Gericht die Regierung auf, unverzüglich einen Plan gegen die Luftverschmutzung vorzulegen.
Das Verwaltungsgericht der nördlichen Stadt Chiang Mai forderte von der Umweltbehörde des Landes, binnen 90 Tagen „präventive Schritte vorzustellen, um kurz- und langfristig die Luftqualität zu verbessern“. Neben Bangkok ist auch die Touristenhochburg Chiang Mai von starker Luftverschmutzung betroffen.
Aufgrund des steigenden Risikos für Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Schlaganfälle und einer verkürzten Lebenserwartung gab es in Chiang Mai eine Sammelklage, der sich 1.700 Personen angeschlossen hatten. Sie forderten die Politik auf, mehr gegen die Luftverschmutzung zu tun. Allein im vergangenen Jahr brauchten rund zwei Millionen Menschen in Thailand ärztliche Behandlung aufgrund der Luftverschmutzung.