Biobauern fordern Regierungsmaßnahmen

Die heimische Biolandwirtschaft beklagt einen Rückgang auf hohem Niveau und fordert deswegen Maßnahmen der Regierung. 2023 ging die Anzahl der Biobetriebe um rund 933 auf 24.148 zurück, die bewirtschaftete Fläche reduzierte sich um 10.000 auf 695.180 Hektar.

Die Menge der frischen eingekauften Biolebensmittel sank laut RollAMA-Haushaltspanel um 2,8 Prozent, hieß es heute bei einer Pressekonferenz von AMA-Marketing und Bio Austria bei der Biofachmesse in Nürnberg.

Man fordere „ein politisches Signal“, so die Obfrau des Branchenverbands Bio Austria, Barbara Riegler, vor allem mit Verbesserungen beim Agrarumweltprogramm ÖPUL. In den kommenden Wochen kann das Landwirtschaftsministerium Änderungsvorschläge für das österreichische ÖPUL-Programm bei der EU-Kommission einreichen, die ab 2025 gelten.

Grafik zeigt Daten zu Bio in Österreich 2023
Grafik: APA/ORF.at; Quellen: RollAMA, BioAustria

Kritik an schleppender Umsetzung

Kritik gab es an der schleppenden Umsetzung des Aktionsplans „nachhaltige Beschaffung“ der Regierung. Für 2023 war ein Bioanteil von 25 Prozent vorgesehen, bis 2030 von 55 Prozent. Viele Ministerien können den Biolebensmittelanteil für ihre Einrichtungen derzeit aber nicht feststellen.

Österreich ist mit einem Biobauernanteil von 22,7 Prozent im Jahr 2023 und einem Ökoflächenanteil in der Landwirtschaft von 27,1 Prozent mit Abstand Spitzenreiter in der EU und weltweit auf Rang zwei hinter Liechtenstein. Großen Bionachholbedarf sehen Branchenvertreter weltweit in der Gastronomie.

Der mengenmäßige Bioanteil bei frischen Lebensmitteln im österreichischen Lebensmittelhandel kletterte laut RollAMA-Haushaltspanel von 4,9 Prozent im Jahr 2003 auf 12,7 Prozent im Jahr 2022 und sank 2023 auf 12,3 Prozent. Das Umsatzplus von 5,3 Prozent ist auf Preiserhöhungen zurückzuführen.