Hisbollah-Kommandant unter Toten bei israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen auch ein Kommandant der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah getötet worden.

Er sei bereits eine Woche zuvor bei einem israelischen Angriff ins Visier genommen und verletzt worden, hieß es heute aus Sicherheitskreisen. Bei dem Angriff am Vortag sei er schließlich getötet worden. Die Zahl der Toten des Angriffs stieg damit auf zehn.

Mindestens zehn Tote

Insgesamt wurden libanesischen Angaben zufolge drei Hisbollah-Kämpfer und sieben Zivilisten getötet. Der israelische Angriff auf ein fünfstöckiges Gebäude in Nabatija erfolgte als Reaktion auf einen Raketeneinschlag gestern in einer Militärbasis in Safed im Norden Israels.

Zerstörtes Wohnhaus in Nabatija
Reuters/Aziz Taher

Dabei wurde auch eine 20-jährige Soldatin getötet. Das israelische Militär hatte daraufhin nach eigenen Angaben eine umfangreiche Angriffswelle auf libanesisches Gebiet eingeleitet.

Israels Generalstabschef Herzi Halevi sagte, dass sein Land sich auf einen möglichen Krieg im Norden vorbereite. Der Chef des Hisbollah-Exekutivrats, Haschim Safi al-Din, drohte Israel mit Vergeltung. Am Abend feuerte die Hisbollah-Miliz nach eigenen Angaben als „erste Antwort“ dutzende Raketen auf das Nachbarland ab.

Tote Zivilisten auf beiden Seiten

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Die vom Iran unterstützte Hisbollah meldete seitdem fast 200 getötete Kämpfer in den eigenen Reihen.

Auf beiden Seiten wurden auch Zivilisten getötet. Zehntausende Bewohner verließen zudem in beiden Ländern ihre Heimatorte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.