Vorwürfe gegen Hunter Biden: Ex-FBI-Informant festgenommen

Bei den Vorwürfen der US-Republikaner gegen den Präsidentensohn Hunter Biden, er habe die Machtposition seines Vaters für zwielichtige Geschäfte mit einem ukrainischen Unternehmen ausgenutzt, gibt es eine Wende.

Hunter Biden, der Sohn des  US-Präsidenten Joe Biden
Reuters/Kevin Lamarque

Wie die US-Justiz gestern mitteilte, wurde ein früherer Informant der US-Bundespolizei FBI festgenommen und angeklagt, weil er die Korruptionsvorwürfe gegen Hunter Biden erfunden haben soll.

Alexander Smirnov wurde nach seiner Rückkehr aus dem Ausland auf einem Flughafen in Las Vegas festgenommen, wie die für die Ermittlungen gegen Hunter Biden zuständige Sonderstaatsanwaltschaft mitteilte. Der 43-jährige Ex-Informant habe gelogen, als er den demokratischen US-Präsidenten Joe Biden und dessen Sohn Hunter bezichtigt habe, sie hätten jeweils fünf Millionen Dollar (rund 4,7 Mio. Euro) an Bestechungsgeldern kassiert, um das ukrainische Gasunternehmen Burisma vor Strafverfolgung zu schützen.

Anklage: Anschuldigungen vollständig erfunden

Smirnov drohen wegen der Vorwürfe bis zu 25 Jahre Haft. Seine Anschuldigungen gegen Joe und Hunter Biden seien vollständig erfunden, heißt es in der Anklage.

Die Wende in dem Fall untergräbt die Bemühungen der Republikaner, wegen des angeblichen Fehlverhaltens seines Sohnes ein Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden einzuleiten. Smirnows Anschuldigungen hatten bisher eine zentrale Rolle bei den Vorwürfen gegen den US-Präsidenten und seinen Sohn gespielt.

Keine Beweise vorgelegt

Die Republikaner werfen Hunter Biden vor, in der Vergangenheit die wichtige Stellung seines Vaters als damaliger Stellvertreter von Präsident Barack Obama für Geschäfte in der Ukraine und China missbraucht zu haben.

Die Konservativen zielen mit ihren Angriffen letztlich auf Präsident Biden ab, dem sie vorwerfen, in die umstrittenen Auslandsgeschäfte seines Sohnes verstrickt gewesen zu sein und finanziell von ihnen profitiert zu haben.

Bisher sind die Republikaner für ihre Anschuldigungen gegen den Präsidenten jeden Beweis schuldig geblieben, was selbst konservative Politiker einräumen. Die Demokraten werfen den Republikanern ein politisches Manöver vor, um dem Amtsinhaber vor der Präsidentschaftswahl im November zu schaden – und um Rache zu nehmen für die beiden Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren Präsidenten Donald Trump.