Senegal-Wahl: Präsident lenkt ein

Im Senegal zeichnet sich nach einer wochenlangen schweren politischen Krise Entspannung ab. Der stark unter Druck geratene Staatschef Macky Sall kündigte nun an, die von ihm zuvor verschobene Präsidentschaftswahl nun doch „baldmöglichst“ abhalten zu wollen. Damit entsprach Sall einer Entscheidung des senegalesischen Verfassungsrats vom Vortag, der die Wahlverschiebung für ungültig erklärt hatte.

Der Staatschef des Senegal, Macky Sall
Reuters/Johanna Geron

Die Entscheidung Salls war mit großer Anspannung erwartet worden. Sall brach sein Schweigen schließlich mit einer Erklärung, in der er die Absicht bekundete, „die Entscheidung des Verfassungsrats vollständig umzusetzen“ und „unverzüglich die notwendigen Beratungen abzuhalten, um die Präsidentschaftswahlen baldmöglichst abzuhalten“.

Somit wählte Sall dieselbe Formulierung, die zuvor der Verfassungsrat gebraucht hatte. Das Gremium hatte die Entscheidung des senegalesischen Parlaments, die Wahl auf den 15. Dezember zu verschieben, für ungültig erklärt – und gefordert, die Wahl „baldmöglichst“ abzuhalten.

Daraufhin hatten sich sowohl im Senegal als auch international die Aufforderungen an Sall gemehrt, der Aufforderung des Verfassungsrats nachzukommen. Dementsprechend äußerten sich unter anderem die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas, die EU, Frankreich, Großbritannien und die USA.