Tote nach russischem Angriff auf Kramatorsk

Bei einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Die Rettungskräfte hätten die Leichen eines Mannes und einer Frau aus den Trümmern geborgen, erklärte Regionalgouverneur Wadim Filaschkin. Die Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach einem weiteren Menschen. Bei dem Angriff waren mehrere Häuser getroffen worden.

Zuvor hatte Filaschkin von einer vierköpfigen Familie gesprochen, die sich wahrscheinlich unter den Trümmern befinde.

AFP-Journalisten beobachteten, wie Rettungskräfte ein Opfer in einem weißen Leichensack aus einem zweistöckigen Haus trugen. Dutzende Rettungskräfte waren nach Einbruch der Dunkelheit im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen. Sie durchsuchten die Trümmer teilweise mit bloßen Händen und Schaufeln und schalteten immer wieder die von lauten Generatoren betriebenen Flutlichter ab, um mögliche Lebenszeichen besser hören zu können. Neben dem getroffenen Haus klaffte ein zwei Meter tiefer Krater im Boden.

Während des Rettungseinsatzes war in Kramatorsk Luftalarm zu hören. Eine Sprecherin der Regionalregierung erklärte, der Raketenangriff folge auf eine „Eskalation wahlloser russischer Angriffe auf die Zivilbevölkerung“.

Kramatorsk liegt etwa 20 Kilometer von der Front in der Ostukraine entfernt. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast zwei Jahren steht die Stadt immer wieder unter Beschuss. Im April 2022 waren bei einem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk mehr als 60 Menschen getötet worden.

Russische Granaten schlugen zudem in eine Schule in der nahe gelegenen Stadt Slowjansk ein. Rettungsteams suchen nach mindestens einer Person, die unter dem Trümmerhaufen eingeklemmt sein soll. Weiter nördlich in der Stadt Kupjansk wurde ein Mensch getötet, als ein zweistöckiges Haus von russischen Granaten getroffen wurde, wie der Gouverneur der Region Charkiw mitteilt.