Mexiko: Claudia Sheinbaum offiziell im Präsidentschaftsrennen

Die frühere Bürgermeisterin der Hauptstadt Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, ist offiziell Kandidatin der Regierungspartei für die mexikanische Präsidentschaftswahl. Die Chefin der Wahlbehörde, Guadalupe Taddei, nahm Sheinbaums Registrierung gestern persönlich entgegen.

18.02.24 ticker
APA/AFP/Rodrigo Oropeza

Die Präsidentschaftswahl in Mexiko am 2. Juni wird damit erstmals zu einem Duell zwischen zwei Frauen: Sheinbaum tritt gegen die Senatorin Xochitl Galvez an, die von den drei größten Oppositionsparteien zur Kandidatin für das höchste Staatsamt gekürt wurde. In den Umfragen liegt Sheinbaum in Führung.

Die linke Regierungspartei Morena hatte Sheinbaum bereits im September als Kandidatin des Wahlbündnisses „Lasst uns weiter Geschichte schreiben“ nominiert. Die 61-Jährige hatte sich zuvor in einem parteiinternen Auswahlverfahren gegen fünf weitere Kandidaten durchgesetzt, unter ihnen Ex-Außenminister Marcelo Ebrard.

Die studierte Physikerin ist eine Vertraute des amtierenden Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador, der nach Ablauf seiner sechsjährigen Amtszeit nicht erneut kandidieren darf.

Tausende bei Demo für faire Wahlen

Mexiko-Stadt und andere Orte des Landes waren gestern indes auch Schauplatz von Demos für faire Wahlen. Knapp dreieinhalb Monate vor den Präsidenten- und Parlamentswahlen füllten Tausende Menschen unter anderem den zentralen Platz Zocalo in Mexiko-Stadt. Viele von ihnen waren in Rosa, der Farbe der Wahlbehörde INE, gekleidet.

Blick auf Demonstranten in Mexiko-Stadt
Reuters/Luis Cortes

Deren Ex-Chef Lorenzo Cordova hielt vor dem Präsidentenpalast eine Rede. Auch in anderen Städten gab es Kundgebungen für faire Wahlen und gegen einen Abbau demokratischer Institutionen.

Die Regierung von Präsident Lopez Obrador hatte eine Wahlreform durchgebracht, die die Wahlbehörde drastisch zusammenkürzte. Der linksgerichtete Populist will außerdem Bundesrichter – auch für den Obersten Gerichtshof – durch das Volk wählen lassen. Manche Kritiker warnen vor einer möglichen Rückkehr in die Zeiten, als Mexikos staatliche Institutionen nicht unabhängig von der Regierung waren und die „Partei der institutionalisierten Revolution“ 71 Jahre lang, von 1929 bis 2000, regierte.