Israels Verteidigungsminister: Kampfgeist bei Hamas gebrochen

Israels Verteidigungsminister Joav Galant ist davon überzeugt, dass der Kampfgeist der islamistischen Hamas-Milizen im Gazastreifen nach mehr als vier Monaten Krieg gebrochen ist. „200 Terroristen ergaben sich im Nasser-Spital, Dutzende weitere im Amal-Spital (beide in Chan Junis, Anm.)“, sagte Galant gestern bei einer Besprechung mit Armeekommandeuren. „Das zeigt, dass die Hamas ihren Kampfgeist verloren hat“, fügte er hinzu.

Zudem habe die Hamas-Führung unter ihrem Gaza-Chef Jahja Sinwar, die sich vor den israelischen Sicherheitskräften versteckt, den Kontakt zur Außenwelt verloren. „Die Gaza-Filiale der Hamas antwortet nicht“, sagte Galant. „Es ist niemand mehr vor Ort übrig, mit dem man sprechen kann.“

Über organisierte Streitkräfte verfüge die Hamas laut Galant nur mehr im mittleren Gazastreifen sowie in Rafah, dem südlichen Grenzort zu Ägypten. Sollte sich die Armee entscheiden, dort vorzugehen, „wird es niemanden geben, der ihnen zu Hilfe kommt – keine Iraner und keine internationale Unterstützung“.

Die israelische Armee geht seit mehreren Wochen in der südlichen Stadt Chan Junis gegen die Hamas vor. Auch bereitet sie eine Operation in Rafah vor. Die israelische Regierung hat diesbezüglich noch keine Entscheidung getroffen. Ein militärisches Vorgehen in der südlichsten Stadt des Gazastreifens ist höchst umstritten, weil sich dort auf engstem Raum 1,3 Millionen Menschen drängen, von denen die meisten vor den Kämpfen in den anderen Teilen des Küstengebiets geflohen sind.