Biden will Verkehrswende hin zu E-Autos aufschieben

US-Präsident Joe Biden will einem Zeitungsbericht zufolge die Verkehrswende hin zu Elektroautos aufschieben. Geplant seien nicht mehr so scharfe künftige Abgasgrenzwerte, berichtete die „New York Times“ gestern unter Berufung auf mit dem Vorhaben vertraute Personen.

Von den Herstellern solle nicht mehr verlangt werden, den Verkauf von E-Autos schnell hochzufahren. Das Thema ist wichtig im US-Wahlkampf.

Wichtiges Thema von Trump und in Michigan

Die großen Hersteller haben vor der Vernichtung von Arbeitsplätzen bei einer zu schnellen Pflicht für E-Autos gewarnt. Für Biden, der im November wiedergewählt werden will, ist das heikel. So ist der Bundesstaat Michigan wichtig im Kampf um das Weiße Haus, und in ihm gibt es Tausende Mitglieder der Autogewerkschaft UAW.

Dessen Führung hat sich für Bidens Wiederwahl ausgesprochen. Sein potenzieller Rivale Donald Trump hat die Verunglimpfung von E-Autos zu einer zentralen Strategie seines Wahlkampfs gemacht.

Auch Industrie fordert langsameres Tempo

Die Autokonzerne und der Branchenverband AAI haben die Biden-Regierung aufgefordert, den geplanten Anstieg des Verkaufs von Elektrofahrzeugen zu verlangsamen. Sie sagen, dass die Elektrotechnologie für viele US-Verbraucher noch zu kostspielig sei. Zudem werde mehr Zeit für die Entwicklung der Ladeinfrastruktur benötigt.

AAI-Präsident John Bozzella sagte gestern, die Wahlmöglichkeiten für Kunden müssten erhalten bleiben. Die großen US-Hersteller General Motors, Ford und Stellantis (Chrysler, Dodge, Jeep) hatten gewarnt, sie könnten ihre Flotten nicht schnell rentabel umstellen.

EPA sucht Regelung, die alle gut finden

Ein Sprecher der US-Umweltbehörde EPA sagte, der Entwurf für die endgültige Regelung sei im Prüfverfahren. Die Behörde setze sich für eine Lösung ein, die „leicht erreichbar ist, eine Reduzierung der Luft- und Klimaverschmutzung sicherstellt und wirtschaftliche Vorteile für Familien bietet“.