Scheibe vor Botticelli-Venus beklebt: Hohe Strafe für Aktivisten

Ein Aktivist der militanten Klimaschutzgruppe „Ultima Generazione“ (dt.: „Letzte Generation“) ist von einem Richter in Florenz zur Zahlung einer Strafe von 20.000 Euro verurteilt worden. Das berichteten heute italienische Medien. Aus Protest gegen die internationale Klimapolitik hatte der Aktivist mit einem Freund die Scheibe vor einem der bekanntesten Gemälde des italienischen Malers Sandro Botticelli (1445–1510) beklebt: die „Geburt der Venus“.

Klimaaktivisten vor dem mit Zetteln beklebten Gemälde des italienischen Malers Sandro Botticelli in Florenz
APA/AFP/Last Generation/Marie-Laure Messana

Die beiden Männer pappten am Dienstag in den Uffizien in Florenz mit Klebestreifen mehrere Fotografien von Überschwemmungen auf die Scheibe, die das Gemälde schützt, wie die Polizei mitteilte. Dazu hielten sie ein Plakat in die Höhe, mit dem sie einen Sonderfonds von 20 Milliarden Euro zur Beseitigung von Klimaschäden verlangten. Das Bild wurde nach ersten Erkenntnissen nicht beschädigt. Die Polizei nahm die beiden Männer in Gewahrsam.

Eine von vielen Aktionen vor Kunstwerken

Der Protest in dem viel besuchten Museum reiht sich ein in eine ganze Reihe von Aktionen gegen bekannte Kunstwerke in verschiedenen Ländern. In den vergangenen Jahren hatten Aktivisten von Klimaschutzbewegungen auch in Italien verschiedene Sehenswürdigkeiten zum Ziel genommen. Dazu gehörten beispielsweise der Markusdom in Venedig und der Trevi-Brunnen in Rom. Bleibende Schäden gab es keine.

In Italien ist seit Oktober 2022 eine Koalition aus drei Rechtsparteien an der Regierung. Das Parlament in Rom hat im vergangenen Monat ein Gesetz verabschiedet, wonach militante Klimaschützer zur Zahlung von bis zu 60.000 Euro verurteilt werden können, wenn sie Sehenswürdigkeiten verunstalten. Inzwischen ist es auch in Kraft.