Mann mit Baby im Arm
Getty Images/iStockphoto/Miodrag Ignjatovic
Minus 6,5 Prozent

Geburtenrate weiter im Sinkflug

Die Geburtenrate befindet sich weiter im Sinkflug. Im Vorjahr wurden um 6,5 Prozent weniger Geburten verzeichnet als 2022, geht aus den am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Daten der Statistik Austria hervor. Österreich weist zum vierten Mal in Folge ein Geburtendefizit auf.

2023 wurden 77.296 Geburten registriert, 6,5 Prozent weniger als im Jahr davor und 10,2 Prozent weniger als im Durchschnitt der Vor-Pandemie-Jahre 2015 bis 2019. Demgegenüber standen 88.744 Sterbefälle, womit 11.448 Menschen weniger geboren wurden, als starben.

Laut Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas lag die vorläufige Zahl der Sterbefälle 2023 um 7,1 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt vor Beginn der Covid-19-Pandemie. Berücksichtigt man die gestiegene Bevölkerungszahl und Veränderungen in der Altersstruktur, so wären im Vorjahr aber auch ohne die Pandemie etwas mehr Sterbefälle als in den Jahren 2015 bis 2019 zu erwarten gewesen.

Geburtenrückgang in allen Bundesländern

Die endgültige Zahl der Sterbefälle dürfte unter anderem durch Nachmeldungen etwas höher ausfallen: geschätzt bei rund 90.000. Bei den Geburten sei mit deutlich weniger Nachmeldungen zu rechnen. Die endgültige Zahl wird voraussichtlich um etwa 300 bis 500 Kinder höher ausfallen.

Grafik zur Geburtenrate in Österreich
Grafik: APA/ORF; Quelle: Statistik Austria

Im Vergleich zu 2022 gab es in allen Bundesländern einen deutlichen Geburtenrückgang. Dieser fiel in Tirol mit minus 9,2 Prozent am stärksten aus, gefolgt von Oberösterreich und dem Burgenland mit je minus 7,8 Prozent. Am wenigsten stark ging die Zahl der Neugeborenen in der Steiermark und in Vorarlberg zurück (je minus 3,3 Prozent).

Die vorläufige Bilanz aus Lebendgeborenen und Gestorbenen war 2023 in drei Bundesländern positiv – am ausgeprägtesten in Wien (plus 1.226). In sechs Bundesländern gab es dagegen weniger Neugeborene als Gestorbene, insbesondere in Niederösterreich (minus 5.518), der Steiermark (minus 3.138) und Kärnten (minus 2.242).

Mehr Scheidungen verzeichnet

Zudem veröffentlichte die Statistik Austria vorläufige Zahlen zu Eheschließungen, Scheidungen und eingetragenen Partnerschaften. 2023 heirateten 44.948 Paare, das waren um 2.534 weniger als im Jahr davor (minus 5,3 Prozent). Damit pendelten sich die standesamtlichen Hochzeiten wieder auf dem Niveau der Vor-CoV-Jahre ein. Gleichzeitig wurden 14.033 Ehen geschieden, 36 mehr als 2022.

Die seit 2019 bestehende Möglichkeit einer gleichgeschlechtlichen Eheschließung nahmen im Jahr 2023 um 2,4 Prozent weniger als im Jahr davor wahr. Insgesamt waren es 772 Paare: 359 männliche und 413 weibliche. Die vorläufigen Daten für 2023 beinhalten auch 38 Umwandlungen von eingetragenen Partnerschaften in Ehen.

Die stärksten Rückgänge bei den Hochzeiten wurden in Salzburg registriert, gefolgt von Kärnten und der Steiermark. Nur im Burgenland wurden etwas mehr Ehen geschlossen als 2022. Die 14.033 Scheidungen waren 13,5 Prozent weniger als im Durchschnitt der Vor-CoV-Jahre 2015 bis 2019 und 0,3 Prozent mehr als 2022.