Aus für Friedensdialog in Kolumbien

Die kolumbianische Guerillagruppe ELN hat ein vorläufiges Ende der Friedensverhandlungen mit der Regierung verkündet. Die Gespräche würden „in eine Phase des Einfrierens“ eintreten, „bis die Regierung bereit ist, ihre Verpflichtungen zu erfüllen“, erklärte die ELN heute.

Die Gruppe sprach von einer „offenen Krise“ mit der Regierung und beklagte „Verstöße“ gegen Regeln, die bei Aufnahme der Gespräche 2022 in Kuba vereinbart worden waren.

Kolumbiens linksgerichteter Präsident Gustavo Petro, selbst ein ehemaliger Guerillero, hatte zu Beginn seiner Amtszeit im August 2022 Kontakt zur ELN aufgenommen. Einige Monate später begannen die Friedensverhandlungen.

Im Jahr 2016 hatte die größte kolumbianische Guerillaorganisation FARC ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet. Seither ist die ELN, die 1964 von Anhängern des argentinisch-kubanischen Revolutionärs Ernesto „Che“ Guevara gegründet worden war, die stärkste verbliebene Rebellenorganisation des Landes.

Nach Angaben der Behörden gehörten der ELN im Jahr 2022 rund 5.800 Kämpfer an. Sie sind vor allem im Nordosten des Landes, im Gebiet der Grenze zu Venezuela, präsent.