Ex-SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
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EU-Gesundheitsbehörde

Rendi-Wagner als ECDC-Chefin nominiert

Die ehemalige Gesundheitsministerin und Ex-SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist vom Verwaltungsrat der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) als neue Direktorin nominiert worden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch per Aussendung mit. Vor dem Amtsantritt muss Rendi-Wagner nur noch eine Erklärung vor dem EU-Parlament abgeben und sich den Fragen der Abgeordneten stellen.

Die Epidemiologin wurde für eine fünfjährige Amtszeit vorgeschlagen. Sie soll der deutschen Medizinerin Andrea Ammon auf dem Posten nachfolgen. Rendi-Wagner setzte sich in der Endauswahl gegen drei weitere Bewerberinnen und Bewerber durch. Die Medizinerin arbeitete nach ihrem Medizinstudium fast zehn Jahre lang im Bereich Tropenmedizin und Infektionskrankheiten und war von 2011 bis 2017 Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit. Sechs Jahre lang war sie in dieser Zeit auch im Verwaltungsrat der ECDC tätig.

„Ich fühle mich zutiefst geehrt und bin dem Verwaltungsrat dankbar, dass er mir die Rolle des Direktors des ECDC anvertraut hat“, sagte Rendi-Wagner laut einer Aussendung der ECDC nach der Nominierung am Dienstagabend. „Ich freue mich darauf, diese Position nach der Anhörung im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments zu übernehmen.“

Erklärung und Hearing vor EU-Parlament vor Bestellung

„Der Vorstand ist überzeugt, dass ihre Erfahrung, Vision und Pläne dem Zentrum in den nächsten fünf Jahren gute Dienste leisten werden. Wir freuen uns auf ihre bevorstehende Anhörung im Europäischen Parlament im März“, teilte die Vorsitzende des ECDC-Verwaltungsrats, Anni Virolainen-Julkunen, mit. Dabei muss Rendi-Wagner eine Erklärung vor dem Parlament abgeben und Fragen der Abgeordneten beantworten. Die bisherige Direktorin Ammon geht diesen Juni in Pension.

Rendi-Wagner als ECDC-Chefin nominiert

Die ehemalige Gesundheitsministerin und Ex-SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ist vom Verwaltungsrat der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) als neue Direktorin nominiert worden.

Die Agentur ist maßgeblich für die Prävention von und den Kampf gegen Infektionskrankheiten in der EU verantwortlich und spielte nicht zuletzt bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle. Der Verwaltungsrat – also das Management-Board – der Behörde setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der 27 Mitgliedsstaaten, der Europäischen Kommission und des EU-Parlaments zusammen. Jedes Mitglied hatte eine Stimme und Rendi-Wagner benötigte die Unterstützung von zwei Dritteln der Personen. Die Abstimmung war geheim, erläuterte das ECDC.

Regierung begrüßt Entscheidung

Rendi-Wagners Bewerbung war im Vorfeld von der Regierung unterstützt worden. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gratulierte auf X (Twitter) und wünschte ihr alles Gute für die neue und wichtige Aufgabe im europäischen Gesundheitswesen. Sowohl Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) als auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) begrüßten nun die Entscheidung.

„Das ECDC leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum Kampf gegen übertragbare Krankheiten in der EU. Mit einem erst 2022 erweiterten Mandat ist das Zentrum aktuell in einem Wachstumsprozess. Ich freue mich, dass diese wichtige Gesundheitsbehörde mit Dr. Pamela Rendi-Wagner eine höchst qualifizierte Kandidatin in die Leitung gewählt hat“, so Rauch. Neben ihrer jahrelangen politischen Erfahrung überzeuge sie durch ihre umfassende fachliche Expertise.

Auch Schallenberg betonte die Expertise der ehemaligen SPÖ-Chefin: „Besonders die Covid-19-Pandemie hat die Bedeutung der EU-weiten Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich ins Zentrum gerückt. Ich freue mich, dass mit Pamela Rendi-Wagner eine sehr versierte und international erfahrene Expertin als Leiterin des ECDC nominiert wurde. Damit wird die dritte EU-Agentur unter rot-weiß-roter Leitung stehen.“

SPÖ gratuliert, FPÖ ortet „Freunderl“-Versorgung

Erfreut zeigten sich auch SPÖ-Chef Andreas Babler und SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner: Rendi-Wagner sei „eine ausgewiesene und im höchsten Maße anerkannte Gesundheitsexpertin“. Durch ihre jahrelange Erfahrung im In- und Ausland im Bereich der öffentlichen Gesundheit sei sie bestens qualifiziert, das Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten zu leiten. Auch Babler und Holzleitner betonten, dass die Erfahrungen aus der Pandemie gezeigt hätten, wie wichtig die europäische Zusammenarbeit zur Prävention von Krankheiten sei.

NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger gratulierte Rendi-Wagner via Twitter. Die FPÖ wertete die Nominierung Rendi-Wagners als „ersten echten Erfolg“ für Babler. Der Chef der Oppositionspartei habe damit seine Vorgängerin im Amt versorgt, so FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz . „Die Genossen schauen in erster Linie auf sich selbst. Unter dem neuen Vorsitzenden Babler ist die SPÖ in kürzester Zeit wieder zur Privilegien- und Systempartei geworden, wo man für die Menschen gar nichts mehr macht, sondern nur auf sich selbst und seine ‚Freunderln‘ schaut.“ Für FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak ist die Kür Rendi-Wagners ein Zugeständnis an die „Impfpflichtlobby“ und das „Corona-Regime“.