Kaum noch Hilfslieferungen nach Gaza

Die Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen zwei Wochen nahezu zum Erliegen gekommen. Die prekäre Sicherheitslage macht es zunehmend schwerer, über die Grenze gebrachte Lebensmittel zu verteilen, wie aus Daten der UNO und Aussagen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Organisation hervorgeht.

UNO-Sprecherin Eri Kaneko appellierte an die Verantwortung des israelischen Militärs zur Sicherstellung von humanitärer Hilfe: „Hilfsgüter, die sich an der Grenze stapeln, sind ein Beweis für das Fehlen einer sicheren Umgebung“, sagte sie. Israel weist die Vorwürfe zurück.

WFP stoppt Lieferungen in Norden

Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hatte gestern die Lieferungen dringend benötigter Lebensmittel in den nördlichen Gazastreifen vorerst gestoppt. Ein WFP-Konvoi sei „aufgrund des Zusammenbruchs der zivilen Ordnung mit völligem Chaos und Gewalt konfrontiert“ gewesen. Die Teams hätten von einem „beispiellosen Ausmaß an Verzweiflung“ berichtet. Das WFP hatte die Lieferungen erst am Sonntag nach einer dreiwöchigen Unterbrechung wieder aufgenommen.

UNO: Kinder dramatisch unterversorgt

Mehrere UNO-Organisationen schlugen zudem wegen der Lage der Kinder im Gazastreifen Alarm. Der Mangel an Lebensmitteln, die zunehmende Unterernährung und die rasche Ausbreitung von Krankheiten könnten zu einem starken Anstieg der Todesfälle führen, warnten zuletzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) und das WFP.