Tödlicher Schuss bei „Rust“: Prozess gegen Waffenmeisterin

Zweieinhalb Jahre nach dem Tod einer Kamerafrau auf dem Filmset des Westerns „Rust“ mit Alec Baldwin hat gestern in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) der erste Strafprozess in dem Fall begonnen. Die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die bei den Dreharbeiten für Waffen und Sicherheitsvorkehrungen mitverantwortlich war, ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.

Zum Auftakt des Verfahrens gegen die Amerikanerin stand die Auswahl von Geschworenen auf dem Programm. Aus einem Pool von 140 möglichen Kandidaten und Kandidatinnen sollten die Anwälte der Anklage und der Verteidigung zwölf Juroren bestimmen, wie die Zeitung „The Santa Fe New Mexican“ berichtete. Für das Verfahren sind rund zwei Wochen angesetzt. Im Falle eines Schuldspruchs drohen Gutierrez-Reed bis zu 18 Monate Haft.

Hauptdarsteller und Produzent Alec Baldwin während der Dreharbeiten zu „Rust“
IMAGO/ZUMA Press/Santa Fe County Sheriff’s Office

Termin für Baldwin-Verfahren noch offen

Hauptdarsteller und Produzent Alec Baldwin (65), der bei den Proben für eine Filmszene den Revolver bedient hat, aus dem sich der tödliche Schuss löste, ist ebenfalls wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Der Prozess gegen den Schauspieler könnte noch in diesem Sommer beginnen, ein genauer Termin ist bisher nicht bekannt. Beide haben die Vorwürfe wiederholt von sich gewiesen und auf nicht schuldig plädiert.

Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2021 auf der Bonanza Creek Ranch in New Mexico. Kamerafrau Halyna Hutchins (42) wurde durch das Projektil tödlich getroffen, Regisseur Joel Souza an der Schulter verletzt. Trotz der umfangreichen Ermittlungen sind weiterhin viele Fragen offen. Unklar ist etwa, wie die scharfe Munition an das Set gelangte. Gutierrez-Reed hatte den Revolver geladen, der dann Baldwin gereicht wurde.