Medwedew nennt Kiew und Odessa als mögliche Kriegsziele

Nach dem jüngsten Vormarsch der russischen Truppen hat der frühere Präsident Dmitri Medwedew die ukrainische Hauptstadt Kiew und die Hafenstadt Odessa als mögliche Kriegsziele genannt. „Wo sollen wir aufhören? Ich weiß es nicht“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates heute in einem Interview mit russischen Medien. „Wird es Kiew sein? Ja, wahrscheinlich sollte es Kiew sein. Wenn nicht jetzt, dann nach einiger Zeit, vielleicht in einer anderen Phase der Entwicklung dieses Konflikts.“

Medwedew galt einst als Reformer, hat sich seit dem Beginn des Krieges vor zwei Jahren aber als Scharfmacher neu erfunden. Er sagte auch, man wolle den Schwarzmeer-Hafen Odessa einnehmen. „Odessa, komm’ nach Hause. Wir haben auf Odessa in der Russischen Föderation gewartet, wegen der Geschichte dieser Stadt, wegen der Art der Menschen, die dort leben, wegen der Sprache, die sie sprechen“, sagte Medwedew. „Es ist unsere russische, russische Stadt.“

Zuletzt meldeten russische Truppen, das Dorf Pobieda in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen zu haben. Die Streitkräfte seien zudem auch in anderen Gebieten der Region vorgerückt. Das ukrainische Verteidigungsministerium widersprach der russischen Darstellung. Die ukrainischen Truppen hätten Angriffe in der Nähe des Dorfes zurückgeschlagen und hielten weiterhin „den Feind in Schach“.