Israels Militäranwältin warnt Soldaten vor illegalem Verhalten

Israels oberste Militäranwältin hat vor möglichen illegalen Taten israelischer Soldaten im Gaza-Krieg gewarnt. Generalmajorin Jifat Tomer-Jeruschalmi schrieb das in einem Brief, wie die israelische Armee heute auf Anfrage bestätigte.

Insgesamt sei das Vorgehen der Truppen auch unter schwierigen Bedingungen zwar „professionell und legal“, schrieb sie darin. Es gebe aber auch „Fälle inakzeptablen Verhaltens, das von den Werten der Armee und den Befehlen abweicht“.

Dazu zählten „unangemessene Äußerungen, die zu inakzeptablen Phänomenen ermutigen, der ungerechtfertigte Einsatz von Gewalt, auch gegen Gefangene, Plünderungen einschließlich des Gebrauchs oder der Entfernung von Privatbesitz ohne operative Notwendigkeit und die Zerstörung zivilen Besitzes“, so Tomer-Jeruschalmi. Einige der Vorfälle gingen über den disziplinarischen Bereich hinaus „und überschreiten die kriminelle Schwelle“, warnte sie.

Fälle werden untersucht

Es handle sich um Taten Einzelner, die den Werten der israelischen Armee entgegengesetzt seien. Sie fügten aber dem internationalen Ansehen des Staates Israel und seiner Armee schwerwiegenden strategischen Schaden zu, warnte sie. Solche Fälle würden untersucht, und die Militärstaatsanwaltschaft müsse dann entscheiden, ob und welche Schritte gegen die Beteiligten eingeleitet werden sollten.

In sozialen Netzwerken kursierten in den vergangenen Monaten immer wieder Videos, die Fehlverhalten israelischer Soldaten im Gazastreifen und Westjordanland zeigten.