Senegals Präsident bekräftigt baldigen Rücktritt

Nach einer schweren Krise und der Verschiebung der Präsidentenwahl im Senegal hat Präsident Macky Sall bekräftigt, sein Mandat zum Ende seiner Amtszeit am 2. April aufgeben zu wollen. Einen neuen Termin für die ursprünglich für den 25. Februar angesetzte Wahl nannte der westafrikanische Staatschef in seiner lang erwarteten Stellungnahme gestern Abend aber weiter nicht.

Senegals Präsident Macky Sall
Reuters/Johanna Geron

Zunächst solle der Austausch mit den politischen und gesellschaftlichen Kräften im Land fortgesetzt werden, sagte Sall, der nach der überraschenden Verschiebung der Wahl im Land und international unter Kritik geraten war, zu Beginn eines mehrstündigen Liveinterviews im senegalesischen Fernsehen.

Verschiebung der Wahl führte zu Protesten

Sall, der seit 2012 amtiert, darf nicht für eine dritte Amtszeit antreten. Anfang Februar hatte er überraschend den Wahlprozess abgebrochen, nachdem es Korruptionsvorwürfe bei der Zulassung der Kandidaten gegeben hatte.

Danach hatten Salls Koalition und die Oppositionspartei PDS im Parlament die Verschiebung der Wahl auf Dezember beschlossen und Salls Amtszeit bis dahin verlängert. Der Verfassungsrat erklärte das vor einer Woche für verfassungswidrig und forderte Sall auf, die Wahl „schnellstmöglich“ anzusetzen. Die Verschiebung der Wahl hatte erhebliche Proteste in der Demokratie mit rund 18 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen ausgelöst.