Sonderpädagogik: Verfahren soll verbessert werden

Unter den Bundesländern gibt es große Unterschiede beim Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen. Wie zuletzt eine Studie im Auftrag des Bildungsressorts zeigte, hat der Wohnort großen Einfluss darauf, ob bei einer körperlichen oder psychischen Behinderung Sonderpädagogischer Förderbedarf (SPF) attestiert wird.

Nun soll der Prozess vereinheitlicht, schlanker und schneller gemacht werden, heißt es in der Beantwortung Parlamentarischer Anfragen von SPÖ und NEOS.

Vorliegen soll die Neufassung des Rundschreibens „Richtlinien zur Organisation und Umsetzung der sonderpädagogischen Förderung“ laut der Anfragebeantwortung durch ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek im Laufe des Jahres.

Die Ergebnisse der SPF-Studie sollen auch in den Nationalen Aktionsplan Behinderung 2022–2030 einfließen, dafür wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums, der Bildungsdirektionen und Inklusionsforscherinnen und -forschern eingerichtet.

Neue integrative Lehrpläne laut Ministerium in Arbeit

Aktuell wird laut Anfragebeantwortung außerdem an neuen kompetenzorientierten Lehrplänen für den sonderpädagogischen Bereich gearbeitet, die ein gemeinsames Lernen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung unterstützen sollen. Dafür sollen auch die Stundentafeln angepasst werden. Derzeit werden auch Lehrpläne für das Unterrichtsfach Österreichische Gebärdensprache entwickelt.

NEOS sind die angekündigten Schritte des Ministeriums allerdings zu wenig, außer der Gründung einer Arbeitsgruppe sei seit Vorliegen der Studienergebnisse nichts passiert. „In Sachen Inklusion gab es in den letzten Jahren keinerlei Fortschritte“, kritisierte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre.