Vassilakou Mitgründerin neuer Partei in Griechenland

Seit sie 2019 als grüne Vizebürgermeisterin von Wien abgedankt hat, ist es ruhig um Maria Vassilakou gewesen. Vergangene Woche ließ die österreichisch-griechische Doppelstaatsbürgerin jedoch bei einer Pressekonferenz in Griechenland mit der Gründung einer neuen Partei aufhorchen. Sie trägt den Namen Kosmos und soll den Europäischen Grünen im nächsten EU-Parlament angehören. Vassilakou werde selbst nicht bei der EU-Wahl antreten, hieß es.

Als Spitzenkandidat wird Petros Kokkalis die Partei im Wahlkampf anführen. Der griechische Geschäftsmann sitzt aktuell als Abgeordneter für die Europäische Linke im EU-Parlament. Er kam über das griechische Linksbündnis SYRIZA ins EU-Parlament, trat jedoch im November aus der Fraktion aus. Der dritte Mitgründer ist der ehemalige Vizebürgermeister Athens, Lefteris Papagiannakis.

„Leben besser machen“

Vassilakou, die 2010 bis 2019 in Wien für Verkehr, Stadtentwicklung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung verantwortlich war, hielt bei der Präsentation ihrer Partei vergangene Woche fest, dass sich viele griechische Städte im Zentrum mehrerer Krisen befinden würden. Als Beispiel führte sie Teuerung, Immobilienkrise, soziale Ungleichheit sowie einen Mangel an öffentlichem Verkehr an.

Ausschlaggebend für die Fortsetzung ihrer politischen Laufbahn seien die verheerenden Waldbrände im Sommer sowie die tödlichen Überschwemmungen im September in Griechenland gewesen. Ihr Ziel sei es, eine politische Realität zu schaffen, die das Leben für die kommenden Generationen besser machen würde.

In griechischen Zeitungen wurde unterdessen bekannt, dass Vassilakou 2009 einen Ministerinnenposten im Umweltministerium für die damals regierende sozialistische PASOK unter Regierungschef Jorgos Papandreou abgelehnt hatte.

Auch nationale Wahlen als Ziel

Kokkalis erklärte bei der Pressekonferenz zudem, dass es sich bei Kosmos um die erste griechische Partei handeln werde, die den Europäischen Grünen angehören wird. Erstes Ziel sei es, bei der EU-Parlamentswahl zu reüssieren und in weiterer Folge auch bei nationalen Parlaments- und Kommunalwahlen in Griechenland anzutreten.

Kosmos wolle eine Politik machen, die nicht in eine weitere Krise münden werde, sagte Kokkalis weiter. Papagiannakis ortete zudem große Probleme vor allem bei der griechischen Justiz und den jahrelang dauernden Verfahren, die auch mögliche Investoren abschrecken würden.