Netanjahu schlägt Nachkriegsplan für Gazastreifen vor

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Nachkriegsplan für den Gazastreifen vorgeschlagen, der die Verwaltung des Gebiets durch lokale palästinensische Beamte ohne Verbindung zur radikalislamischen Hamas oder dessen ausländische Unterstützer vorsieht.

Nach dem Krieg sollen die zivilen Angelegenheiten des Gazastreifens von „lokalen Beamten mit Verwaltungserfahrung“ geleitet werden, die „keine Verbindungen zu Ländern oder Organisationen haben, die den Terrorismus unterstützen“, zitierte die Onlinezeitung Times of Israel heute aus dem Plan, den Netanjahu gestern am späten Abend dem israelischen Sicherheitskabinett vorlegte.

„Unbegrenzte Freiheit“ für Einsätze im Gazastreifen

Nach dem Vorschlag hätte die israelische Armee auch nach dem Krieg „unbegrenzte Freiheit“ für Einsätze im gesamten Gazastreifen, um ein Wiederaufleben des Terrors zu verhindern, heißt es.

Ebenso würde der Plan eine Fortsetzung des Vorgehens der israelischen Armee gegen die Hamas umfassen, bis das Ziel der israelischen Regierung erreicht ist, die islamistische Organisation und die ebenfalls militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad zu zerschlagen und alle aus Israel verschleppten Geiseln zu befreien.

Nach Angaben der Times of Israel sieht Netanjahus Vorschlag auch eine israelische Sicherheitskontrolle „über das gesamte Gebiet westlich von Jordanien“ vom Land, Wasser und aus der Luft vor, „um das Erstarken terroristischer Elemente“ im besetzten Westjordanland und „im Gazastreifen zu verhindern und die von ihnen ausgehenden Bedrohungen gegen Israel abzuwenden“, heißt es.

Ein weiteres Ziel sei die „Deradikalisierung in allen religiösen, Bildungs- und sozialen Einrichtungen“ in dem Küstenstreifen. Dem Bericht zufolge ist die Abschaffung des UNO-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) eines der Schlüsselziele des Nachkriegsplans für das Gebiet.