US-Waffenlobbyisten wegen Korruption verurteilt

Ein Geschworenengericht in New York hat den früheren obersten US-Waffenlobbyisten Wayne LaPierre und weitere Führungskräfte des einflussreichen Waffenverbands NRA wegen finanzieller Verfehlungen und Korruption für schuldig befunden. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend heute (Ortszeit).

Nach einwöchigen Beratungen waren die Geschworenen zu dem Schluss gekommen, dass der ehemalige NRA-Vorsitzende LaPierre Verbandsgelder für Urlaube, Luxusflüge für seine Verwandten sowie Jachttouren verwendet hatte.

Fünf Mio. Euro vergeudet

Die Geschworenen befanden, dass LaPierre rund 5,4 Millionen Dollar (knapp fünf Mio. Euro) der NRA vergeudet hatte. Er hat den Angaben zufolge bereits einen Teil des Geldes zurückgezahlt. Der Rest soll folgen.

Auch der frühere Schatzmeister der Gruppe und der Leiter der Rechtsabteilung hätten ihre Pflichten gegenüber der gemeinnützigen Organisation nicht erfüllt, befand die Jury den Angaben zufolge. Die NRA selbst war ebenfalls angeklagt und wurde verurteilt, weil sie Beschwerden von Informanten ignoriert und dem Staat falsche Unterlagen vorgelegt hatte.

NRA seit 1991 geleitet

Die NRA besitzt in den USA gemeinnützigen Status und unterliegt daher besonderen Auflagen für Verwendung der Spenden, Wohltätigkeit und Rechnungslegung. Sie gilt als äußerst konservative Organisation mit sehr großem politischen Einfluss. Der 74-jährige LaPierre leitete die NRA seit 1991, hatte aber kurz vor Beginn des Prozesses in New York im Jänner angekündigt, das Amt aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen.