AfD: Weidel sagt schriftliche Klarstellungen über Positionen zu

Die AfD-Kovorsitzende Alice Weidel hat sich laut dem rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) in Frankreich zu schriftlichen „Klarstellungen“ über die Positionen der AfD nach den Berichten über das Potsdamer Geheimtreffen mit Rechtsextremen verpflichtet.

RN-Fraktionschefin Marine Le Pen und Parteichef Jordan Bardella hätten sich bei einem Treffen am Dienstag mit Weidel unterhalten wollen, um ihr „unsere Ablehnung gegenüber dieser Maßnahme auszudrücken, die darin besteht, Menschen die Staatsangehörigkeit zu entziehen“, sagte Bardella heute dem Sender BFMTV. „Sie hat uns eine Reihe von Klarstellungen gegeben“, die sie auch in schriftlicher Form zugesagt habe.

Treffen in Potsdam aufgedeckt

Bardella bezog sich auf Berichte über ein Geheimtreffen in Potsdam. Laut Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv hatten sich AfD-Politiker, Mitglieder der rechtskonservativen Werteunion, Rechtsextreme und Unternehmer im November 2023 in einem Hotel getroffen, um die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland zu besprechen.

Martin Sellner, langjähriger Sprecher der rechtsextremen Identitären Bewegung Österreichs, stellte dort einen Plan für eine solche beschönigend „Remigration“ genannte Massenvertreibung vor.

Le Pen distanzierte sich von AfD

Le Pen hatte sich danach deutlich von der AfD distanziert und mit einem Ende der gemeinsamen Fraktion im EU-Parlament gedroht. AfD und RN zählen beide zur Fraktion Identität und Demokratie im EU-Parlament. Bardella ist deren Vizevorsitzender. Le Pen hatte auch gewarnt, dass sie „den Wahlkampf für die Europawahlen nicht damit verbringen will, auf das zu reagieren, was die AfD sagt oder tut“.

Weidel traf sich schließlich am Dienstag mit Bardella und Le Pen in Paris. Dabei habe es große Gemeinsamkeiten gegeben, erklärte Weidel danach.Nach Angaben Bardellas verneinte die AfD-Kovorsitzende, „dass es die Position ihrer politischen Bewegung ist, Menschen die erworbene Staatsangehörigkeit mit der Begründung zu entziehen, dass sie ausländischer Herkunft sind“. „Sie sind unsere Verbündeten, jedenfalls bis zum Beweis des Gegenteils, natürlich“, sagte der RN-Parteichef weiter.