Israelische Armee legt Plan für Evakuierung Rafahs vor

Das israelische Militär hat vor der geplanten Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens dem Kriegskabinett seine weiteren Einsatzpläne präsentiert.

Wie die Armee in der Nacht auf heute bekanntgab, habe man dem Kabinett „einen Plan für die Verlegung der Bevölkerung aus den Kampfgebieten im Gazastreifen und den kommenden Einsatzplan vorgelegt“.

Außerdem sei ein Plan für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen gebilligt worden, „der die Plünderungen im Nordstreifen und in anderen Gebieten verhindern soll“, hieß es. Einzelheiten wurden in der kurzen Mitteilung nicht genannt.

Bis zu 1,5 Millionen Zivilisten

In und um Rafah haben nach Schätzungen bis zu 1,5 Millionen Palästinenser und Palästinenserinnen auf engstem Raum und unter mittlerweile äußerst kritischen Umständen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets gesucht.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu will trotz der laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe die Pläne für eine Militäroffensive in Rafah auf den Weg bringen. Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, kündigte er am Wochenende an. Der Plan werde auch die Fortbringung der Zivilbevölkerung einschließen.

International wird die geplante Offensive auf die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah heftig kritisiert. Selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf.

Bericht: Erstmals israelischer Angriff in Ostlibanon

Aus israelischen Sicherheitskreisen hieß es heute zudem, dass erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges Israel auch den Osten des Libanon bombardiert habe. Die Gegend um die Stadt Baalbek sei bei mindestens zwei gleichzeitig ausgetragenen israelischen Angriffen getroffen worden, berichtete Reuters unter Berufung auf zwei Insider.

Israels Armee teilte mit, es greife derzeit „Hisbollah-Terrorziele tief im Libanon“ an. Weitere Details nannte das Militär nicht. Von der Hisbollah lag keine Stellungnahme vor. Aus libanesischen Quellen wurde gemeldet, dass bei dem Angriff mindestens zwei Hisbollah-Mitglieder getötet wurden.