Kiew protestiert gegen Vernichtung von Getreide in Polen

Nach der Zerstörung von rund 160 Tonnen ukrainischen Getreides auf einem polnischen Bahnhof fordert die Regierung in Kiew eine Bestrafung der Verantwortlichen.

„Diejenigen, die ukrainisches Getreide beschädigt haben“, müssten bestraft werden, schrieb der stellvertretende ukrainische Ministerpräsident Olexandr Kubrakow heute auf X (Twitter). Die Getreidemassen waren im Rahmen der seit Wochen anhaltenden Proteste polnischer Bauern gegen sinkende Einnahmen und Billigimporte aus Ländern wie der Ukraine zerstört worden. Es war nicht der erste Vorfall dieser Art. Bereits mehrfach wurden ukrainische Agrarerzeugnisse absichtlich aus Güterwaggons gekippt.

Agrargüter zählen zu den wichtigsten Einnahmequellen der Ukraine. Wegen des russischen Angriffskriegs versucht das Land, seine Erzeugnisse statt über das umkämpfte Schwarze Meer verstärkt über den Landweg zu exportieren. Bauern in Polen, aber auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern sehen dadurch allerdings ihre Einnahmen wegbrechen. Es kommt deswegen, aber auch wegen anderer Punkte wie etwa EU-Umweltauflagen, seit Monaten immer wieder zu Protesten.